(Registrieren)

Greenpeace: Bundeskanzlerin und Atomindustrie machen schmutzigen Deal / Aktivisten protestieren gegen Wiedereinstieg in die Atomkraft

Geschrieben am 24-06-2009

Berlin (ots) - Gegen den Schulterschluss von Bundeskanzlerin
Merkel (CDU) und der Stromindustrie für einen Wiedereinstieg in die
Atomkraft protestieren heute 50 Greenpeace-Aktivisten vor dem Hotel
InterContinental in Berlin. Vor dem Zugang zum Jahreskongress des
Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordern sie
"Stoppt Merkels Atomdeal". Die Umweltschützer liegen als Warnung vor
den Risiken der Atomkraft als "Strahlenopfer" zwischen gelben
Atommüllfässern, eine Luftschutzsirene heult. Zwei gegen radioaktive
Strahlung besonders abgeschirmte Fässer mit kontaminiertem Erdreich
aus der Nähe des AKW Tschernobyl sollen der Bundeskanzlerin vor ihrer
Rede beim BDEW als Mahnung übergeben werden.

"Frau Merkel und die Stromkonzerne machen hier einen schmutzigen
Deal zum Schaden Deutschlands. Sie wollen alte und unsichere
Reaktoren länger laufen lassen und die Erneuerbaren Energien zurück
drängen", sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace.
"Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke bedeuten weniger Klimaschutz
und weniger neue Arbeitsplätze bei gleichzeitig höheren Risiken und
Kosten für die Menschen. Hände weg vom Atomausstieg, Frau Merkel!"

Im vorgelegten Energiekonzept fordert der BDEW deutlich längere
Laufzeiten für alte AKW. Das Klimaschutzziel wird gleichzeitig
verwässert und der Anteil der Erneuerbaren Energien an der
Stromversorgung soll im Jahr 2020 höchstens 30 Prozent betragen. "Das
Energiekonzept der Stromkonzerne gleicht einem klima- und
atompolitischen Amoklauf. Mit ihrer Unterstützung von
Laufzeitverlängerungen macht sich Frau Merkel zur Handlangerin der
Stromlobby und outet sich als Atomkanzlerin", so Böhling.

Das Energiekonzept des BDEW entschärft oder löst keines der
zentralen gesellschaftlichen Probleme wie Klimawandel, schwindende
Energieressourcen und Wirtschaftskrise. Der vorzeitige Ausstieg aus
der Atomkraft bis 2015 könnte dagegen nach Greenpeace-Berechnungen
den Anteil der Erneuerbaren Energien auf rund 40 Prozent im Jahr 2020
steigern. Damit verbunden wären jährliche Einsparungen beim
Kohlendioxidausstoß von 45 Millionen Tonnen und etwa 90.000 neue
Arbeitsplätze.

"Die Menschen wollen die Risikotechnologie Atomkraft nicht. Frau
Merkel muss sich auf eine intensive Auseinandersetzung einstellen,
wenn sie gegen den Mehrheitswillen in der Bevölkerung den
Atomausstieg für Deutschland aufkündigt. Die Umweltbewegung wird
nicht tatenlos zusehen, wie Strombosse und Politik den gefährlichen
Rückfall ins Atomzeitalter verabreden", so Böhling. "Den
Atomausstiegsbeschluss zu brechen, heißt auch, die Gräben in der
Gesellschaft wieder aufzureißen."

Die Bodenprobe, rund zweieinhalb Kilogramm radioaktiv belastete
Walderde, wurde von Greenpeace-Aktivisten außerhalb der verbotenen
Zone nahe dem AKW Tschernobyl entnommen und zur Untersuchung nach
Deutschland gebracht. Sie befindet sich in einem Spezialbehälter, um
jede Gefährdung für Menschen in der Umgebung zu vermeiden.
Greenpeace-Aktivisten sichern den Bereich mit Absperrbändern.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2

Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel. 0151 - 180533 82 oder
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151-145 330 87.
Fotos erhalten Sie unter Tel. 040-30618 376, TV-Material unter Tel.
0151-587 51 837, auch als download vom ftp-server.
Mehr Informationen im Internet unter www. greenpeace.de

Spendenkonto Postbank, KTO: 2 061 206, BLZ: 200 100 20
Greenpeace ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.
Spenden sind steuerabzugsfähig.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

210503

weitere Artikel:
  • stern: Stiftungs-Kurator Christof Bosch greift deutsches Schulsystem an Hamburg (ots) - Christof Bosch hat das deutsche Schulsystem massiv kritisiert. Die verkrustete Kultusbürokratie erschwere wirkliche Reformen, sie enge Schulen ein wie eine "Zwangsjacke" und ein "Korsett", sagte der Kurator der Bosch-Stiftung, die sich vor allem für Bildung engagiert, in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Die Verwaltungen agierten "formalistisch statt menschenbezogen" und erhöhten durch zusätzliche Prüfungen den Druck auf Lehrer und Schüler statt Freude am Lernen zu wecken. mehr...

  • Klaus Ernst: LINKE setzt bei Rentenabstimmung auf SPD-Abgeordnete Berlin (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Klaus Ernst, hofft bei der Bundestagsabstimmung über das Aus für die Rente ab 67 auf Abweichler vor allem aus den Reihen der SPD. "Ich will ein Signal, dass dieses Wahnsinnsprojekt noch zu stoppen ist." Ernst weiter: "Das Parlament muss sich einen Ruck geben und einer Forderung zustimmen, die von der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung geteilt wird. Gerade in der SPD müsste es viele geben, die dafür stimmen, die Rente ab 67 zu stoppen. Für die Sozialdemokraten mehr...

  • Koschyk: Verbindlicher Dialog mit dem Islam muss fortgesetzt werden Berlin (ots) - Zur letzten Sitzung der Deutschen Islamkonferenz in der laufenden Wahlperiode erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Integration der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk: Auch wenn noch ein weiter Weg vor uns liegt: Es ist ein Erfolg, dass die Deutsche Islamkonferenz den Dialog des Staates mit dem Islam eröffnet hat. Ich plädiere dafür, dass dieser Weg nach den Wahlen im Herbst fortgesetzt wird. Ziel muss es sein, klare und mehr...

  • Fischbach: Frauenquoten in arabischen Ländern bringen politische Gleichberechtigung Berlin (ots) - Im ägyptischen Parlament wird für die Wahl im nächsten Jahr eine Frauenquote von 12,5 Prozent eingeführt; In Marokko führte die Frauenquote bei den Kommunalwahlen dazu, dass 3.408 Frauen in Stadträte gewählt wurden. Dazu erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB: Frauen sind in arabischen Parlamenten extrem unterrepräsentiert. Daher begrüße ich die Frauenquote, die in Ägypten nach dem Parlamentswahlen im nächsten Jahr in Kraft treten soll und in Marokko schon mehr...

  • Enttäuschung bei der Lebenshilfe / Gesundheitsministerin will behinderte Menschen finanziell entlasten, scheitert aber am Widerstand des Koalitionspartners Berlin (ots) - Groß ist die Enttäuschung bei der Lebenshilfe darüber, Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung weiter finanziell stark belasten zu wollen, obwohl sie in der Regel nur über wenig Geld verfügen. Seit Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG) und den Änderungen des Sozialgesetzbuches XII macht die Lebenshilfe auf diesen Missstand aufmerksam. Besonders nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, die aber durchaus dringend notwendige Standardtherapie sind, und auch Brillen müssen Menschen mit Behinderung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht