(Registrieren)

NABU: Neues Bundesnaturschutzgesetz ist Minimalkompromiss Tschimpke: Nicht der große Wurf, der nötig gewesen wäre

Geschrieben am 19-06-2009

Berlin (ots) - Mit Blick auf den dramatischen Verlust an Arten und
Lebensräumen hat der NABU das heute vom Bundestag verabschiedete
Bundesnaturschutzgesetz als schwachen Minimalkompromiss bewertet.
"Das Gesetz ist nicht der große Wurf, der notwendig gewesen wäre, um
den effektiven Schutz von Natur und Arten voran zu bringen", so
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Grundsätzlich werde ein Minimum der notwendigen
Naturschutzstandards bundeseinheitlich gesichert. Durch allgemeine
Grundsätze des Naturschutzes sowie im Artenschutz seien einige
wichtige Leitplanken für die zukünftige Ausgestaltung des deutschen
Naturschutzrechts definiert worden. Auch werde die Zersiedlung der
Landschaft zukünftig besser gebremst, da Flächen und Industriebrachen
innerhalb bestehender Bebauung vorrangig genutzt werden sollen. "Nach
dem Scheitern des Umweltgesetzbuches ist dies ein Lichtblick für den
Naturschutz" sagt Tschimpke.

Jedoch bliebe das Gesetz an vielen Stellen hinter den
Erfordernissen für einen zukunftsfähigen Schutz von Ökosystemen und
Arten zurück. Negativ hervorzuheben sei insbesondere die
Eingriffsregelung, die durch die besondere Rücksichtnahme auf
agrarstrukturelle Belange weiter geschwächt wird. "In Zeiten der
Nutzungsintensivierung in der Landwirtschaft werden selbst
Naturschutzflächen wieder unter den Pflug genommen und immer mehr
wertvolle Wiesen und Weiden in Ackerland umgewandelt. Das hat
katastrophale Folgen für die biologische Vielfalt, hier greift das
Gesetz zu kurz. Ein besserer Beitrag zum Stopp des weltweiten
Artenverlusts bis 2010 wäre dringend notwendig." kritisiert
NABU-Naturschutzreferent Magnus Herrmann.

"Insgesamt ist das Ziel der Bundesregierung für die Novelle nicht
erreicht worden, da mit dem Scheitern des Umweltgesetzbuches ein
Gesetz entstanden ist, das weder anwenderfreundlich, noch transparent
ist", so Herrmann weiter. "Jetzt kommt es darauf an, mit der
neugeschaffenen gesetzlichen Grundlage bundesweit einen
wirkungsvollen Naturschutz umzusetzen."

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Magnus Herrmann, NABU-Artenschutzexperte, Tel. 030-284984-1618 oder
0172-9422694


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

209770

weitere Artikel:
  • Straubinger: Union beseitigt Ungerechtigkeit bei der Rente wegen Kindererziehungszeiten Berlin (ots) - Zur heutigen 2./3. Lesung des 3. SGB IV Änderungsgesetzes erklärt der ar-beitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deut-schen Bundestag, Max Straubinger: Da Berufsständische Versorgungswerke keine Leistungen für die Zeiten der Kinder-erziehung vorsehen, springt jetzt die Rentenversicherung ein. Angehörige von be-rufsständischen Versorgungswerken bekommen künftig Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet und erhalten die Möglichkeit, mit freiwilligen Beiträgen mehr...

  • Russischsprachige Medien in der Diaspora: Honorarfreie Hintergrundberichte Zürich (ots) - Über 50 russischsprachige Zeitungen und Zeitschriften erscheinen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Honorarfreie Hintergrundberichte über "Russkaja Schwejzarija", "Evropa-Ekspress" & Co. finden deutschsprachige Redaktionen im Newsroom von maiak. Anlass dazu ist der Kongress der World Association of Russian Press WARP, der vom 19. bis 21. Juni 2009 in Luzern und damit erstmals in einem deutschsprachigen Land stattfindet. Der Newsroom www.maiak.info vermittelt mit renommierten Autoren ein authentisches Bild mehr...

  • Nele Hirsch: Arbeitgeber gefährden die Zukunft hunderttausender Jugendlicher Berlin (ots) - "Die Arbeitgeber gefährden mit ihrer Haltung die Zukunft einer ganzen Generation. Sie beweisen damit, dass der Ausbildungspakt kein geeignetes Mittel zur Lösung der Misere am Ausbildungsmarkt ist. Die einzig krisenfeste Ausbildungsgarantie ist eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage. Dies sollte endlich auch die Bundesregierung begreifen", so Nele Hirsch, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE zum heutigen Sondergipfel der Ausbildungspaktpartner. Hirsch weiter: "Die Wirtschaftskrise offenbart, dass die mehr...

  • Der Tagesspiegel: Prozess gegen Sauerland-Gruppe: Kommende Woche noch keine Geständnisse vor Gericht Berlin (ots) - Im Prozess gegen die vier Terrorverdächtigen der "Sauerland-Gruppe" werden auch kommende Woche noch nicht die Geständnisse eingeführt. Nach Informationen des Tagesspiegels geben die Angeklagten in den Befragungen durch das Bundeskriminalamt so umfassend Auskunft, dass bis kommenden Mittwoch kein Abschluss zu erwarten ist. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hatte angekündigt, am Mittwoch mit der Vernehmung der Angeklagten beginnen zu können. Nun sollen aber nur Dokumente verlesen werden. Wann der Strafsenat die Angeklagten mehr...

  • Baugewerbe zur Änderung des Bauforderungssicherungsgesetzes: Ein Schritt zu wenig! Berlin (ots) - Anlässlich der Verabschiedung der Änderung des Bauforderungssicherungsgesetzes (BauFordSiG) erklärte der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Prof. Dr. Karl Robl, heute in Berlin: "Der Gesetzgeber hat mit der jetzt vorgenommenen Änderung nur einen Teil des Problems gelöst. Der jetzige Zustand ist unbefriedigend, aber überhaupt kein Grund, zur Einstellung vertraglich vereinbarter Zahlungen aufzurufen oder eine unangemessene Politikerschelte zu betreiben." Der ZDB hatte ursprünglich vorgeschlagen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht