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Lausitzer Rundschau: Der Bundestag stärkt die Patientenverfügung Ermutigendes Signal

Geschrieben am 18-06-2009

Cottbus (ots) - Schätzungsweise neun Millionen Bundesbürger haben
schriftlich niedergelegt, was mit ihnen bei schwersten Erkrankungen
geschehen soll, die eine mündliche Äußerung unmöglich machen. Die
meisten dieser Patientenverfügungen sind ein Plädoyer für den Abbruch
lebensverlängernder Maßnahmen. Doch sicher sein können die Betroffen
nicht, dass ihr Wille von den Ärzten respektiert wird. Im
Zweifelsfall gehen die Mediziner auf Nummer sicher und entscheiden
sich für eine Weiterbehandlung, anstatt dem Wunsch zum Sterben-dürfen
Rechnung zu tragen. Denn sie bewegen sich in einer rechtlichen
Grauzone.
Fast sechs Jahre lang hat der Bundestag darüber diskutiert, um dem
ethischen Dilemma beizukommen. Auch ein Gesetz kann dafür sicher
nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Aber es kann für mehr
Klarheit sorgen. Insofern muss es schon verwundern, wenn manche
Abgeordnete im Bundestag der Auffassung sind, die beste Regelung
bestehe darin, nichts zu regeln, also alles in der Grauzone zu
belassen.
Wer eine Patientenverfügung abfasst, hat sich intensiv mit dem
eigenen Tod beschäftigt. Der Betroffene braucht deshalb auch ein
Mindestmaß an Sicherheit, dass sein Wille eine hohe Verbindlichkeit
besitzt. Im Bundestag standen dazu drei konkurrierende Gesetzentwürfe
zur Abstimmung, die sich gegenseitig zu blockieren drohten. Dabei
lagen sie im Ziel nahe beieinander: das Selbststimmungsrecht der
Patienten zu stärken. So muss man froh darüber sein, dass eine
Vorlage am Ende die notwendige Mehrheit der Abgeordneten fand.
Damit hat das Parlament in dieser komplizierten Frage endlich
Handlungsfähigkeit bewiesen. Eigentlich sollten noch viel mehr
Menschen eine Patientenverfügung haben. Weil sie nun auch das Papier
wert ist, auf dem sie geschrieben steht, kann daraus etwas werden.
Das Votum des Bundestages ist ein ermutigendes Signal für die
notwendige individuelle Auseinandersetzung über Leben und Tod.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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