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NABU: Bundestag will Risikobrücke über den Fehmarnbelt - Tschimpke: Sargnagel für Natur und Umwelt im Ostseeraum

Geschrieben am 18-06-2009

Berlin (ots) - Entgegen der Empfehlung des Bundesrechnungshofes
und trotz massiver ökologischer Bedenken des Bundesamtes für
Naturschutz will der Deutsche Bundestag am heutigen Donnerstag noch
vor der parlamentarischen Sommerpause das Gesetz zum Bau einer festen
Fehmarnbeltquerung im Eiltempo verabschieden. Mit der Mehrheit von
CDU, FDP und SPD soll Dänemark dann offiziell und unwiderruflich
beauftragt werden, das hinsichtlich seiner ungeklärten ökonomischen
und ökologischen Auswirkungen höchst umstrittene Vorhaben ohne
deutsche Begleitung umzusetzen.

Der NABU warnt vor einer völlig verfrühten Entscheidung. "Das
Votum des Bundestages kann sich als Sargnagel für Natur und Umwelt im
Ostseeraum erweisen. Es sieht ganz so aus, dass sich die Politik
wieder einmal blind und taub für ökologische Belange zeigt", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Eine verantwortungsvolle Entscheidung
würde bedeuten, zunächst alle Fakten der Umweltuntersuchungen vorab
zu kennen sowie die Trassenführung und Kosten der deutschen
Hinterlandanbindung transparent zu machen, um anschließend eine
wohlüberlegte Entscheidung fällen zu können.

Genug Zeit dazu ist da: Dänemark wird erst 2012 ein finales
Baugesetz ratifizieren. Der NABU hatte die Parlamentarier mehrfach
aufgefordert, die Abstimmung in die neue Legislaturperiode nach den
Bundestagswahlen zu verschieben.

Wird das Projekt durchgezogen, läuft Deutschland Gefahr, bei
einer Havarie durch die von Dänemark bevorzugte Schrägkabelbrücke in
Haftung genommen zu werden. "Da der Staatsvertrag die Bundesrepublik
nicht von Kosten freistellt, werden Milliarden zur Beseitigung
möglicher Umweltschäden an der Bundesrepublik hängen bleiben. Man
soll also nicht so tun, als wäre Deutschland 'nur' für die eigene
Hinterlandanbindung verantwortlich", betonte NABU-Fehmarnbeltexperte
Malte Siegert.

Bei der EU-Kommission sind derzeit mehrere Beschwerden anhängig.
Der NABU wird alle rechtlichen Mittel prüfen und ausschöpfen, um das
aus ökologischer und ökonomischer Sicht fragwürdige
Infrastrukturprojekt juristisch zu verhindern.

Der NABU hatte unter www.Nein-zur-Beltquerung.de im Internet eine
Protestkampagne zur Fehmarnbelt-Querung gestartet. Mehr als 14.000
Menschen aus allen Teilen Europas haben sich bereits gegen das
Projekt ausgesprochen und angekündigt, eine Brücke im Falle der
Realisierung zu boykottieren.

Das Verkehrsgutachten zur Fehmarnbeltquerung des Münchener
Beratungsunternehmens Vieregg-Rössler ist im Internet zu finden unter
www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Malte Siegert, NABU-Fehmarnbeltexperte, mobil
0173-9373241


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