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Neue Westfälische: Bildungsstreik 2009 Verteilungskampf BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 17-06-2009

Bielefeld (ots) - Engagiert und mit originellen, bisweilen krass
witzigen Parolen sind gestern weit über 150.000 Schüler,
Auszubildende und Studierende durch Deutschlands Städte gezogen. Sie
fordern ein gerechtes Bildungssystem, das besser finanziert werden
müsse. Sie plädieren für die Abschaffung von Kopfnoten oder
Studiengebühren, für Ausbildungsplätze und mehr Lehrer und kleinere
Seminare. Das Spektrum der Forderungen zeigt: Diese Generation weiß
sehr gut, worum es geht und woran es mangelt.
Die Zahl der Demonstranten und die Breite der Bewegung beeindruckt
die Politik nicht wirklich. Keine Zeile verlautbarte gestern etwa
NRW-Schulministerin Barbara Sommer, die gewöhnlich kleinste Anlässe
für Pressemitteilungen nutzt. Bayerns Ministerpräsident Horst
Seehofer, derzeit von ganz anderen Sorgen umgetrieben, verlautbarte
zumindest sein "Verständnis für die Schüler- und Studentenproteste".
Das wäre es fast gewesen an veröffentlichter Wahrnehmung und Reaktion
- wäre da nicht Bundesbildungsministerin Annette Schavan gewesen:
"Gestrig" seien zum Teil die Ziele der Studenten. Sie räumte
allerdings "Schwachstellen" bei der Umsetzung der Studienreform ein.
Damit war sie den Schwarzen Peter und die Verantwortung los an die
Universitäten. Die Methode hat System in der Bildungspolitik.
Beschlüsse sind häufig schnell gefasst, aber allenfalls kurz
durchdacht. Die Folgen aber sind gravierend, und andere haben sie
auszubaden - Lehrer, Professoren, Schüler und Studierende. Die
Ressource Bildung taugt in Deutschland für Sonntagsreden. Im Alltag
wird viel zu viel verantwortungslos gewurschtelt und damit nicht nur
die Zukunft der Jugend verspielt.
Der Blick in andere Länder zeigt: Deutschland muss sich gefasst
machen auf Jugendproteste. Der Verteilungskampf wird schärfer, und
die Jugend ahnt, dass sie für ihre Interessen keine Lobby hat.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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