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Deutscher Bundesverband für Logopädie: Medizinische Versorgung ist Teamarbeit / Logopädische Kompetenz und Verantwortung anerkennen und ausbauen

Geschrieben am 10-06-2009

Mainz (ots) - "Ohne die seit 30 Jahren bewährte logopädische
Therapie, die zwar von Ärzten veranlasst, aber in der Verantwortung
der LogopädInnen durchgeführt wird, könnte die medizinische
Versorgung von Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- und
Schluckstörungen nicht aufrechterhalten werden", sagte die
Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie heute vor der
Presse in Mainz. Im Rahmen der aktuellen Debatte um eine neue
Aufgabenverteilung zwischen den Angehörigen der unterschiedlichen
medizinisch-therapeutischen Berufsgruppen seien die LogopädInnen
bereit und gut gerüstet, auch weitergehende Verantwortung zu
übernehmen.

"Nicht erst die Therapie, auch bereits die logopädische
Befunderhebung ist grundsätzlich verordnungsfähig. Leider wird dies
in der ambulanten Versorgung bisher kaum genutzt. Der dbl fordert
deshalb, die Verordnung logopädischer Befunderhebung im Regelwerk der
Selbstverwaltung, insbesondere in den Heilmittelrichtlinien zu
verankern", betonte Rausch im Vorfeld des Logopädiekongresses, der
vom 11.-13. Juni in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt
stattfindet.

Die Verfahren der Befunderhebung seien ebenso wie die
Therapiemethoden im Laufe der Zeit erheblich ausdifferenziert und neu
entwickelt worden. Der Überblick über diese Weiterentwicklungen, wie
auch über die zugrunde liegenden linguistischen,
sprachpathologischen, medizinischen, entwicklungs- und
kognitionspsychologischen Theoriegrundlagen sei ist eine
unverzichtbare Bedingung für eine logopädische Versorgung auf dem
Stand aktueller Wissenschaft. "Eine regelmäßig verordnete
logopädische Befunderhebung stellt dem Arzt zusätzliche Befunde zur
Verfügung, die für die Indikationsstellung genutzt werden können.
Diese Befunde sichern und stützen damit die Qualität ärztlicher
Diagnosen, wie dies in der diagnostischen Betrachtung medizinischer
Befunde allgemein üblich ist ", so Rausch.

Fakt sei auch, dass keine Berufsgruppe die medizinische Versorgung
von Menschen mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckstörungen
allein gewährleisten könne. "Solche Störungen sind meist Teil einer
umfassenderen Erkrankung, die weiterer kurativer und/oder
rehabilitativer medizinischer Maßnahmen bedarf. Bereits heute ist die
Qualität der Versorgung abhängig von der Qualität der Zusammenarbeit
zwischen Ärzten und Logopäden sowie weiteren Berufsgruppen. Die
Veränderung des Krankheitsspektrums mit einer Zunahme von chronischen
Krankheiten und Multimorbidität macht eine Veränderung der
Versorgungstrukturen und eine weitere Verbesserung interdisziplinärer
Kooperation erforderlich. Nur wenn fachliches Spezialwissen der
Logopädie anerkannt und gleichwertig neben ärztliche Expertise
gestellt wird, kann interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der
Patienten funktionieren", betonte die dbl-Präsidentin.

Allerdings könne die für die zukünftige Versorgung geforderte
evidenzbasierte Praxis einschließlich der Evaluation von
Behandlungsergebnissen auch von den LogopädInnen nur mit Hilfe der
entsprechenden Qualifikation realisiert werden. "Der dbl fordert
deshalb, gesetzliche Rahmenbedingungen für eine grundständig
akademische Logopädieausbildung zu schaffen, z.B. die
Erprobungsklausel analog dem Krankenpflegegesetz endlich umzusetzen",
so Rausch.

Originaltext: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34356.rss2

Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie
(dbl), Weitere Informationen: dbl-Pressereferat, M. Feit,
Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen, Tel.: 02234/37953-27, Fax:
02234/37953-13, E-Mail: feit@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de. Vom
10. bis 13. Juni 2009 erreichen Sie uns in Mainz unter Tel.:
0171/1428030


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