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Freiberufliche LogopädInnen fordern faire Preise für ihre Leistungen / Logopädenverband: Gesetzgeber soll Grundlohnsummenanbindung aussetzen

Geschrieben am 10-06-2009

Mainz (ots) - "Den logopädischen Praxen geht es schlecht. Viele
freiberuflich tätige Logopädinnen und Logopäden tragen sich mit dem
Gedanken, Mitarbeiter zu entlassen oder ihre Praxis ganz aufzugeben.
Ein Grund hierfür ist die schlechte Bezahlung der Logopädie durch die
gesetzlichen Krankenkassen." Dies sagte der Geschäftsführer des
Deutschen Bundesverbandes für Logopädie, Lucas Rosenthal, heute vor
der Presse im Congress Centrum Mainz.

Die Preise für logopädische Leistungen werden zwischen den
Berufsverbänden der Leistungserbringer und den Krankenkassen
ausgehandelt, erläuterte Rosenthal. "Dabei nutzen die Kassen ihre
dominante Position in verantwortungsloser Weise aus und verweigern
teilweise seit Jahren angemessene Preisanpassungen", so der
dbl-Geschäftsführer. Im Bereich der Ersatzkassen seien die Preise
seit 10 (West) bzw. 8 (Ost) Jahren nicht mehr erhöht worden. "Bei
einer Inflationsrate von 18,57 Prozent können vielen Praxen damit
nicht einmal ihre Kosten decken", so Rosenthal.

Des Weiteren kritisiert der dbl-Geschäftsführer, dass die
Primärkassen (AOK, IKK, BKK und Knappschaft) 20 Jahre nach der
Wiedervereinigung in den ostdeutschen Bundesländern immer noch gut 20
% weniger für die gleiche Leistung zahlen als im Westen. "Die
niedergelassenen LogopädInnen in den neuen Ländern werden im Bereich
der Leistungsvergütung von den Primärkassen als Logopäden zweiter
Klasse behandelt", so Rosenthal. Es gebe, insbesondere nach der
Einführung des Gesundheitsfonds und des einheitlichen Beitragssatzes
aller gesetzlichen Krankenkassen keinen Grund mehr für diese
Ungleichbehandlung.

Zwar würden die Vertragsverhandlungen zwischen Kassen und
Leistungserbringern vom Gesetzgeber durch die Anbindung an die
Entwicklung der Grundlohnsumme (Summe der beitragspflichtigen
Einnahmen der Mitglieder der Sozialversicherung) eingeengt,
erläuterte Rosenthal. "Allerdings haben viele Kassen den Spielraum,
den die Entwicklung der Grundlohnsumme in den vergangenen Jahren
geboten hat, nicht einmal annähernd weiter gegeben". So habe sich
insbesondere im Osten und bei den vdek-Kassen ein so niedriger
Preisstand entwickelt, dass er selbst dann langfristig nicht
akzeptabel steigen könne, wenn die Verhandlungsergebnisse mit den
Kassen sich zukünftig an der gesetzlich vorgesehen Höchststeigerung
orientieren würden.

"Deswegen fordert der dbl den Gesetzgeber auf, zumindestens
einmalig die Bindung an die Grundlohnsummensteigerung auszusetzen,
damit ein akzeptables Preisniveau geschaffen werden kann, das dann
die Grundlage für wieder an der Grundlohnsumme orientierte
Preisverhandlungen sein kann", so Rosenthal.

Originaltext: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34356.rss2

Pressekontakt:
V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie,
Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen. Weitere Informationen: Margarete
Feit, Tel.: 02234/37 95 327, Fax: 02234/37 95 313,
E-Mail: feit@dbl-ev.de, Internet: www.dbl-ev.de
Vom 10. bis 13. Juni 2009 erreichen Sie uns in Mainz unter Tel.:
0171/1428030


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