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Westfalenpost: So langweilig

Geschrieben am 09-06-2009

Hagen (ots) - Wende im Prozess gegen Sauerland-Zelle
Von Joachim Karpa
Der Mann steht nur für Allah auf. Dem Gericht verweigert Adem Yilmaz
seinen Respekt. Der Angeklagte langweilt sich beim Prozess gegen die
sogenannte Sauerland-Zelle vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Aus
seiner Sicht muss das anders werden. So erklären der 30-Jährige und
seine Verteidigerin die Kehrtwende: Schluss mit dem Schweigen.
Das Verfahren im Hochsicherheitstrakt nimmt bizarre Züge an. Das
mutmaßlich terroristische Quartett setzt sich ohne Anwälte unter
Aufsicht von zwei Beamten des Bundeskriminalamtes stundenlang
zusammen, berät und entscheidet: Wir wollen Geständnisse ablegen. In
welcher Form und was, darüber sind sich die jungen Männer und ihre
Anwälte noch nicht einig.
Die Beobachter reiben sich die Augen. Je länger der Prozess dauert,
desto mehr schrumpfen die als höchst gefährlich eingestuften
Terroristen zu religiösen Spinnern mit dem Hang zu wahnwitzigen
Vorhaben. Ihre Schlichtheit verwundert - mit jedem Verhandlungstag
mehr.
Aber es passt zum Gesamteindruck. Wie Amateure hantieren sie mit den
Chemikalien, wie Amateure lassen sie sich wissentlich monatelang
bewachen, wie Amateure mieten sie sich in einem Dorf ein, wie
Amateure lassen sie sich auf Agenten diverser Geheimdienste ein.
Nichts von einer generalstabsmäßigen Geheimoperation, gesteuert von
El Kaida, bleibt. Das mögliche Motiv ihrer Aktionen erschreckt:
wahrscheinlich Langeweile.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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