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ROG kritisiert chinesische Pläne für neue PC-Filtersoftware

Geschrieben am 09-06-2009

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert Chinas Plan,
nur noch Computer mit einer Filtersoftware zum Verkauf zuzulassen.
Nach Angaben der Regierung ermöglicht die Software den Schutz von
Jugendlichen vor "schädlichen", vor allem pornografischen Inhalten.
Einer Entscheidung des Ministeriums für Informationstechnologie
zufolge müssen Computerhersteller die "Green Dam - Youth
Escort"-Software ab dem 1. Juli installieren.

ROG ist beunruhigt über diese neue Dimension von Zensur: "Diese
Filter lassen sich leicht auf andere, insbesondere politische Inhalte
ausweiten und stellen daher eine Gefahr für die freie
Meinungsäußerung dar. Bisher war es Internetnutzern möglich, die von
China gesperrten Webseiten durch eine Software zu umgehen. 'Green
Dam' wurde dazu entwickelt, dies in Zukunft zu verhindern."

ROG fordert die Hersteller von Computern dazu auf, sich der
Anweisung Chinas zu widersetzen: "Jeder Hersteller, der 'Green Dam'
installiert, ist aktiv an der Zensur beteiligt", so ROG.

Das Ministerium für Informationstechnologie gab heute bekannt,
dass alle Computerhersteller auf dem chinesischen Markt im Mai
aufgefordert wurden, den Beschluss umzusetzen. Laut einem Bericht des
Wall Street Journal werden die Computer über "Green Dam" mit einer
ständig aktualisierten Sperrliste verbunden, um den Zugang zu
festgelegten Webseiten zu verhindern.

Die Hersteller Lenovo, Inspur und Hedy haben die Software offenbar
bereits auf 52 Millionen Computern installiert. "Green Dam" steht
auch als Download zur Verfügung. Seit März 2009 wurde die Software
bereits drei Millionen Mal heruntergeladen, an 2.279 Schulen
verwendet und auf 518.000 Computern installiert.

Derweil hinterlassen die Online-Zensurmaßnahmen anlässlich des 20.
Jahrestags des Tiananmen-Massakers am 4. Juni immer noch Spuren: Eine
Reihe von Webseiten wie YouTube, Wordpress und Blogger sind weiterhin
unzugänglich. Dagegen sind Twitter, FlickR, Hotmail, Wikipedia und
Radio Free Asia seit dem 8. Juni wieder erreichbar.

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Fon +49/30/615 85 85
Fax +49/30/614 56 49


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