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Der Tagesspiegel: Private Kassen verschärfen Kritik an Gesundheits-Kompromiss

Geschrieben am 09-07-2006

Berlin (ots) - Berlin - Die privaten Krankenversicherer haben ihre
Kritik an den Plänen zur Gesundheitsreform verschärft. Es geht vor
allem um die milliardenschweren Altersrückstellungen, die Private
ihren Kunden beim Wechsel in das gesetzliche System mitgeben sollen.
Die Allianz will gegen diesen Plan vor Gericht klagen. "Notfalls
gehen wir bis nach Karlsruhe", sagte Ulrich Rumm, Chef der
Krankenversicherungssparte, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Das
plant auch die DKV, wie ein Sprecher sagte. Ohnehin lasse sich das
Reformpaket nicht rasch umsetzen. "Dafür brauchen wir zwei Jahre Zeit
- mindestens", sagte Herbert Grohe, Vorstandsmitglied beim
Branchenführer Debeka. Die geplanten Maßnahmen würden zudem zu
Beitragserhöhungen führen. "Dann würde die Krankenversicherung bei
uns um fünf Prozent teurer", sagte Grohe. Außerdem müsse das
Koblenzer Unternehmen dann Arbeitsplätze abbauen - wie viele, wollte
er aber noch nicht sagen.
Ungerecht finden die Privaten zudem den Plan, nur die
Gesundheitsleistungen für gesetzlich versicherte Kinder über Steuern
zu finanzieren. Das sei "undenkbar", sagte Allianz-Mann Rumm. Auch
Volker Leienbach, Direktor beim Verband der Privaten
Krankenversicherungen (PKV) will das nicht hinnehmen. Sollten die
Steuermittel zweckgebunden für die Kinderversicherung eingesetzt
werden, müssten auch Privatversicherte künftig einen Zuschuss zu
ihrer Prämie bekommen - und zwar "unabhängig von der Quantität" der
Steuerfinanzierung, forderte er. Auch von der Debeka kommen Bedenken.
"Es kann nicht sein, dass alle Steuern bezahlen, aber nur die Kinder
gesetzlicher Versicherter davon profitieren", wandte Vorstandsmann
Grohe ein. "Verfassungsrechtlich wird das keinen Bestand haben",
prophezeite er.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Tel. 030-26009260.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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