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Südwest Presse: Kommentar zu Ohnesorg

Geschrieben am 22-05-2009

Ulm (ots) - Muss die Geschichte der Studentenbewegung neu
geschrieben werden, weil Benno Ohnesorg einst durch den Schuss aus
der Waffe eines Stasi-Agenten starb? Sicher nicht. Dennoch wirft die
späte Enttarnung des damaligen Polizeibeamten Karl-Heinz Kurras aus
West-Berlin ein grelles Licht auf die Verwicklungen der
deutsch-deutschen Vergangenheit und die Notwendigkeit einer
konsequenten Aufarbeitung der DDR-Historie.
Zu den Lehren, die wir aus den Akten des SED-Regimes ziehen, gehört
gewiss, dass die von Erich Mielke befehligte Krake mit dem
irreführenden Namen "Ministerium für Staatssicherheit" ihre Arme
nicht bloß in jeden Winkel der sozialistischen Schnüffelgesellschaft
aussandte, sondern auch tief in die Bundesrepublik hinein. Wer in der
Lage war, einen Top-Spion im Bonner Kanzleramt zu platzieren, war
ebenso fähig, die westdeutsche Polizei und Justiz zu unterwandern.
Auch wenn es zur Stunde keine Belege dafür gibt, dass Kurras im
Auftrag handelte, um den schon schwelenden Aufruhr in der
Bundesrepublik zu befeuern, stellen sich Fragen: Muss der Prozess
gegen den seiner Zeit freigesprochenen Todesschützen neu aufgerollt
werden, weil Mord bekanntlich nicht verjährt? Wieso blieb die
Stasi-Verstrickung des Ex-Polizisten so lange unentdeckt? Schlummern
in den Archiven der Birthler-Behörde weitere Fundstücke dieses
Kalibers? Aufklärung tut Not.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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