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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Grünen-Parteitag

Geschrieben am 10-05-2009

Köln (ots) - Links, aber nicht nur

CLAUDIA LEPPING, Berlin,zum Grünen-Parteitag

Opposition ist Mist? Für die Basis der Grünen gilt dies nicht.
Durch
sie durchlebt die Partei gerade den dritten Teil eines
Selbstreinigungsprozesses.
Da wird mächtig abgerechnet mit dem, was war in der rot-grünen
Regierungszeit, und
Wiedergutmachung verlangt: Was in Göttingen mit einem Sonderparteitag
zum Afghanistan-Einsatz
der Bundeswehr begann, beim Erfurter Parteitreffen mit der Forderung
nach flächendeckenden
Mindestlöhnen fortgeführt wurde, mündete nun in einen Wahlaufruf, der
keiner ist.
Kein klares Plädoyer also für eine Machtoption der Grünen; statt
dessen Grün pur,
so vehement wie seit dem Ende von Rot-Grün 2005 nicht mehr.

Sollen doch potenzielle Koalitionspartner sehen, wie sie sich mit
den Grünen arrangieren
- die Ökopartei entleibt sich kein zweites Mal, nur um zu regieren.
Aber weil Unvernunft
im Vergleich zu Opposition viel größerer Mist ist, lassen die Grünen
hinter der Fassade
ihrer Fundamentalpositionen Hintertürchen offen: Durch die mit dem
Namensschild "New
Deal" können sowohl SPD als auch CDU und FDP gehen in dem Einsehen,
dass mit klugen
Investitionen in neue Technologien erst recht in Krisenzeiten jede
Menge Jobs geschaffen
werden können. Und indem die Grünen über milliardenschwere
Sozialleistungen die Pforte
ins vermeintliche Paradies aufstoßen, öffnen sie sich auch der
Linkspartei.

So sind auf den ersten Blick viele Optionen möglich, auf die sich
die Grünen aber
nicht festlegen. So wider^sprüch^lich ihre Ausrichtung, so vielseitig
die Koalitionsmöglichkeiten?
Seit dem Wochenende stehen die Ampel und ein Linksbündnis
gleichberechtigt nebeneinander
- das hat die Parteilinke der Führung abgetrotzt. Aber das heißt
längst nicht, dass
die Partei sich nun von dem durchaus bürgerlichen, mittelständischen
Lager verabschiedet.

Die Grünen 2009 sind auch links, nicht aber ausschließlich links.
Und mit
diesem Pfund werden sie zu wuchern wissen, weil genau darin ihr
Vorteil gegenüber
SPD und Linkspartei liegt. Farbe bekennen müssen sie ohnehin erst
nach der Wahl.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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