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Mitteldeutsche Zeitung: Medizinische Versorgung Gesundheitsexperten lehnen Abbau von Kassenleistungen entschieden ab

Geschrieben am 10-05-2009

Halle (ots) - Bundesärztekammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe ist
mit Forderungen nach einem Abbau kassenfinanzierter Leistungen auf
entschiedene Kritik in SPD und CDU gestoßen. "Diese Vorschläge
beruhen auf einer falschen Diagnose und sind ethisch nicht haltbar",
sagte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach der "Mitteldeutschen
Zeitung" (Montags-Ausgabe). CDU-Gesundheitsfachmann Hubert Hüppe
äußerte sich im Gespräch mit der Zeitung ähnlich. "Ich halte gar
nichts davon. Soll es etwa künftig heißen: Die Würde des Menschen ist
unantastbar, es sei denn, er raucht, isst das Falsche oder trinkt zu
viel?"

Hintergrund sind Forderungen Hoppes in der FR-Online nach einer
"Priorisierung" ärztlicher Leistungen. Hoppe hatte verlangt, durch
falsche Ernährung, Rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum verursachte
Kosten nicht mehr durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
finanzieren zu lassen. Ein zu bildender "Gesundheitsrat" aus Ärzten,
Ethikern, Juristen und Patientenvertretern solle der Politik
Vorschläge für eine Dringlichkeitsliste vorlegen, die die
Finanzierung durch die GKV künftig vorgeben solle. Andernfalls sei
die medizinische Versorgung nicht dauerhaft finanzierbar.

Dagegen sagte SPD-Experte Lauterbach, von einer Unterfinanzierung
des deutschen Gesundheitswesens könne keine Rede sein. Nirgendwo in
Europa gebe es eine so hohe Dichte an Fachärzten wie in der
Bundesrepublik, jedes vierte deutsche Krankenhausbett stehe leer.
"Herr Hoppe erwähnt diese Überkapazitäten nicht einmal und fordert
stattdessen zur Besitzstandserhaltung der Ärzteschaft eine Art
Gesundheits-Sowjet zur Festsetzung medizinischer Notwendigkeiten",
sagte Lauterbach. Hüppe, der auch Behindertenbeauftragter der
Unionsfraktion ist, warnte: "Eine auf lebensnotwendige Maßnahmen
reduzierte Leistungserstattung durch die GKV wird chronisch kranken
und behinderten Menschen in keiner Weise gerecht."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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