(Registrieren)

LVZ: Althaus-Anwalt beklagt mangelhafte Unterlagen und erneuert großzügiges Angebot für Schadensausgleich / Verhandlungen haben noch nicht begonnen

Geschrieben am 01-05-2009

Leipzig (ots) - Fünf Monate nach dem von Thüringens
Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) verursachten Skiunfall mit
Todesfolge haben die Schadensersatzverhandlungen mit Vertretern der
Opfer-Familie Christandl noch immer nicht begonnen. Erich Bähr,
Rechtsvertreter von Althaus, machte dafür die fehlenden
beziehungsweise unzureichenden Unterlagen verantwortlich, die die
Opfer-Seite bisher zur Verfügung gestellt habe.
Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) sagte
Rechtsanwalt Bähr: "Alles, was uns bisher nachvollziehbar an
auszugleichendem Schaden mitgeteilt wurde, ist bereits ausgeglichen.
Alles das, was noch auszugleichen sein wird, soll mir erstmal
beziffert werden. Darauf warte ich noch immer." Darüber hinaus, so
versicherte Bähr, bleibe es "selbstverständlich" bei der von der
Familie Althaus bereits kurz nach dem Skiunglück gemachten Zusage,
"dass Herr Althaus über die Leistungen der Haftpflichtversicherung
hinaus überobligatorisch etwas im Hinblick auf die Betreuung des
Kindes der Familie Christandl tun wird".
Nach Aussagen des Anwalts von Althaus sei bisher von seinem Mandanten
"bei Anwendung größtmöglicher Kulanz eine Akontozahlung geleistet
worden", um den Christandls "Beerdigungskosten, die Einkleidung für
die Beerdigung und Ähnliches zu ersetzen". Beglichen sei auch bereits
die gerichtlich festgestellte Summe von 5000 Euro Schmerzensgeld.
Bei dem Neujahrs-Skiunfall, bei dem gerichtlich die Schuld von
Althaus festgestellt ist, war Beate Christandl, Ehefrau und Mutter
eines einjährigen Kindes, tödlich verletzt worden. Für Verwunderung,
so Bähr, habe die in den Medien wiedergegebene Schilderung gesorgt,
die Schadensersatz-Verhandlungen zwischen Althaus und den
Hinterbliebenen hätten in Salzburg bereits begonnen. Er habe bisher
lediglich Telefonate mit Christandl-Anwalt Alexander Rehrl geführt,
um Unterlagen für die Berechnung der Betreuungskosten für das
hinterbliebene Kind zu erhalten. Dafür seien unter anderem Belege
über das frühere Einkommen der Mutter notwendig, "um den
wirtschaftlichen Schaden" durch den Verlust der Mutter und den sich
daraus ableitenden Unterhaltsanspruch zu ermitteln. Bisher angemahnte
und übermittelte Unterlagen seien nicht aussagekräftig gewesen.
Deshalb hätten auch zwei bereits vereinbarte direkte Gesprächstreffen
zwischen beiden Seiten nicht stattfinden können. Man habe sich
lediglich telefonisch ausgetauscht.
Rechtsanwalt Erich Bähr stellte in dem Gespräch klar, dass sein
Mandant Dieter Althaus "selbstverständlich" zu erweiterten
finanziellen Leistungen für die Hinterbliebenen bereit sei. In einem
Interview hatte Althaus nach Wiederaufnahme seiner politischen Arbeit
den Eindruck erweckt, die Frage des materiellen Schadensausgleichs
sei lediglich eine Sache seiner Versicherung. Im "Focus" hatte der
Ministerpräsident unter anderem gesagt: "Es geht mir um einen fairen
Ausgleich, der für das Kind eine gute Zukunft möglich macht. Die
zivilrechtliche Regelung ist eine Sache zwischen der Familie
Christandl und meiner Versicherung."
Althaus-Anwalt Bähr stellte jetzt gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" klar, "dass es überhaupt keine Rechtsbeziehung zwischen
der Familie Christandl und der Versicherung gibt". Das sei schon
rechtlich gar nicht möglich. Der Schadensausgleich sei immer zwischen
dem Schädiger und dem Geschädigten herzustellen. Er als Anwalt von
Althaus habe lediglich im Sinne einer vereinfachten
Verhandlungsführung Wert darauf gelegt, dass die Vertreter der
Haftpflichtversicherung von Dieter Althaus zu Informationszwecken bei
allen Gesprächen mit dabei seien. Schließlich sollte seinem Mandanten
"ein Teil der Kosten" von der Versicherung wieder erstattet werden.
Althaus war im März nach einem Blitzverfahren vor Gericht wegen
fahrlässiger Tötung rechtskräftig zu einer Geldstrafe von 33 000 Euro
verurteilt worden und musste ein Teilschmerzensgeld von 5000 Euro
bezahlen.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/726 262 000


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

200540

weitere Artikel:
  • Klaus Ernst: Regierungshandeln statt regierungsamtlicher Gesundbeterei Berlin (ots) - Als "regierungsamtliche Gesundbeterei" bezeichnet der stellvertretende Parteivorsitzende Klaus Ernst die jüngsten Versprechungen des Ministers für Arbeit und Soziales. Statt stabile Renten und Rentenbeiträge zu versprechen, ist eine Staatsgarantie für die Leistungen der Sozialversicherungen notwendig. Er erklärt: Scholz Versprechen sind lächerlich. Scholz allein kann überhaupt nichts versprechen. Er weiß ja gar nicht, ob er im nächsten Jahr noch im Amt ist. Und die Menschen wissen ja, wie wenig Wahlversprechen von Sozialdemokraten mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Gabriel sieht USA jetzt als Partner für internationalen Klimaschutz - Kritik an Haltung Russlands, Japans, Chinas und Australiens Berlin / Saarbrücken (ots) - Umweltminister Gabriel sieht nach seiner Rückkehr von der Klimakonferenz in Washington eine "Kehrtwende" der amerikanischen Klimapolitik. "Wir haben jetzt jenes Land als Partner für einen internationalen Klimaschutz gewonnen, das bisher dafür das größte Hindernis war", sagte Gabriel der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe). Barack Obama habe sich bei der Konferenz viel Zeit für die versammelten Umweltminister genommen. "Das war sicher ein Signal, wie wichtig der neuen Regierung das Thema Klimawandel ist". mehr...

  • Dietmar Bartsch: Vollkommen unglaubwürdig Berlin (ots) - Zu Steinbrücks Äußerungen, bis 2013 generelle Steuererhöhungen auszuschließen, erklärt Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch: Was derartige Versprechen wert sind, hat die SPD 2005 gezeigt. Erst hat sie im Wahlkampf 2005 eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ausgeschlossen, nach der Wahl hat dieselbe SPD dann der Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozent zugestimmt. Steinbrück ist mit dieser Aussage vollkommen unglaubwürdig. Wir brauchen nicht täglich neue Haushaltszahlen und keine leeren Versprechungen, sondern eine mehr...

  • Hüseyin Aydin: Regierung Erdogan hat Demokratieprüfung erneut nicht bestanden Berlin (ots) - "Die türkische Regierung hat nichts dazugelernt", so kommentiert der Bundestagsabgeordnete Hüseyin Aydin, Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das brutale Vorgehen der türkischen Polizei gegen Maidemonstranten in Istanbul. Er weilt derzeit auf Einladung von Parlamentariern und Vertretern des türkischen Gewerkschaftsverbands Disk in Istanbul und nimmt an den Maifeierlichkeiten teil. Er erklärt: "Ich verurteile das erneute willkürliche und massive Vorgehen der Polizeikräfte gegen friedliche Demonstranten mehr...

  • Der Tagesspiegel: Thüringer SPD-Chef: Althaus hat keine Antworten auf die Krise / Matschie vermisst auch klares Bekenntnis zur Schuld Berlin (ots) - Der Thüringer SPD-Landes- und Fraktionschef Christoph Matschie hat Ministerpräsident Dieter Althaus zwei Wochen nach dessen Rückkehr ins Amt vorgeworfen, er habe "keine Antworten auf die Krise". Althaus mache "so planlos weiter wie vor dem Unfall", sagte Matschie dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Viele Thüringer seien überdies verwundert, dass Althaus "kein klares Verhältnis zu der Schuldfrage gefunden hat". Matschie sagte, er vermisse "ein klares Bekenntnis zu seiner Schuld. Warum sagt Dieter Althaus nicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht