| | | Geschrieben am 04-07-2006 WAZ: Ratlosigkeit macht sich breit: Die Große Koalition enttäuscht - Kommentar von Hendrik Groth
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 Essen (ots) - Die Welt schaut derzeit nach Deutschland. Die WM
 lässt die Herzen höher schlagen, die Dramatik ist kaum zu überbieten.
 Begeisterung pur, die vom politischen Alltag ablenkt. Denn auch
 politisch schaut die Welt und im besonderen Europa nach Deutschland.
 Dies allerdings seit Jahren und mit immer weniger Freude und immer
 mehr Skepsis.
 
 Die Bundesrepublik ist im internationalen Vergleich seit langem
 ein Bremsfaktor. Impulse für die Weltkonjunktur oder die Euro-Zone
 blieben aus und werden aller Voraussicht nach Wunschtraum bleiben.
 Das sollte mit der Großen Koalition anders werden, keine politischen
 Blockaden sollten das Geschäft trüben, mit Mut und Weitblick sollte
 das Land nach vorne gebracht werden. Was wurde alles versprochen:
 eine Steuerreform, niedrigere Lohnnebenkosten, ein zukunftsfestes
 Gesundheitssystem.
 
 Die Realität sieht anders aus. Der Wahlkampf kann eigentlich jetzt
 beginnen, denn wer braucht eine solche Regierung? Union und SPD haben
 schon jetzt die Sollbruchstellen konstruiert, mit denen diese das
 ungeliebte Bündnis beenden können und das bereits nach einem
 dürftigen halben Jahr. Die Herolde des Aufbruchs und Aufschwungs
 fabulierten im Herbst vergangenen Jahres, dass nach etwa drei Jahren
 erfolgreichen Regierens irgendein Streit aufgebauscht werde, mit dem
 man dann prima Wahlkampf führen könne, um anschließend mit einem
 kleinen Koalitionspartner quasi die Politik durchsetzen zu können,
 von der man schon immer überzeugt sei. Grundvoraussetzung für diese
 Sandkasten-Strategie war aber die Verabschiedung von seit Jahrzehnten
 notwendigen Strukturreformen.
 
 Jetzt erleben wir, dass Ergebnisse von Nachtsitzungen präsentiert
 werden, die eigentlich keiner der Partner so wollte. Keiner war für
 Beitragserhöhungen der Krankenkassen, jetzt bekommen wir sie. Es
 erinnert an die Mehrwertsteuererhöhung von drei Prozent, niemand war
 eigentlich in dieser Höhe dafür, jetzt haben wir sie. Eine politische
 Richtung ist bei diesem Politmanagement nicht zu erkennen. Doch der
 Fairness halber zwei wesentliche Punkte: Wer glaubt, dass es bei den
 deutschen Problemen grundsätzlich billiger werden könnte, der irrt.
 Und wer sich aktuelle Umfragen anschaut, der sieht, dass andere
 Mehrheiten in Deutschland kaum möglich sind. Die offenkundigen
 Schwierigkeiten der Großen Koalition spiegeln die Ratlosigkeit der
 Bevölkerung wider.
 
 Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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