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Neue Westfälische: KOMMENTAR Wirtschaftskrise Unterschiede überwiegen HANNES KOCH, BERLIN

Geschrieben am 27-04-2009

Bielefeld (ots) - Historische Fotos von langen Schlangen grauer
Arbeitsloser mit verzweifelten Gesichtern machen sich derzeit gut.
Die Erinnerung an 1929, an Massenarbeitslosigkeit und
Straßenschlachten erhöhen den Nervenkitzel und erzeugen
Aufmerksamkeit. Aber sie erwecken ein völlig falsches Bild der
gegenwärtigen Krise. 2009 ist nicht vergleichbar mit 1929.
Die Unterschiede überwiegen. In den meisten Ländern Europas und
teilweise selbst in den USA sind die Netze der sozialen Sicherung
viel stabiler als vor 80 Jahren. Wer heute arbeitslos wird, büßt
Lebensqualität und Zukunftschancen ein, er fällt aber meist nicht ins
Bodenlose. Bilder wie das des Mannes zu Beginn der 1930er Jahre, der
"jede Arbeit" annehmen will, bleiben die Ausnahme.
Außerdem praktizieren die großen Industriestaaten Solidarität gegen
die Krise. Sie versuchen nicht, sich gegenseitig das Wasser
abzugraben, sondern unternehmen eine ähnliche und vermutlich auch
wirksame Wirtschaftspolitik. Es ist völlig richtig, weltweit
gigantische Summen zu investieren, um den Absturz zu bremsen. Die
öffentliche Verschuldung, die die kommenden Generationen belastet,
ist nicht schön, aber besser als eine große Depression ist sie
allemal.
Und schließlich - das ist wahrscheinlich die beste Nachricht - weiß
die Welt, wohin sie will. Niemand organisiert Aufrüstung und Krieg.
Die gemeinsamen großen Ziele sind klar benannt: Schutz des Klimas,
umfreundliche Energieversorgung und Reduzierung der Armut. Dafür
werden in den kommenden Jahren Hunderte Milliarden Euro investiert -
so oder so. Streit gibt es nur im Detail, vielleicht dauert alles
auch etwas länger. Doch diese Investitionen schaffen Millionen
Arbeitsplätze - komme, was da wolle.
Deshalb ist 2009 nicht wie 1929. Sondern eher wie 1989. Es existiert
die Vision einer erstrebenswerten Zukunft. Wir werden es schaffen.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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