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Deutscher Ethikrat informierte sich über neue Entwicklungen der Synthetischen Biologie

Geschrieben am 23-04-2009

Berlin (ots) - Der Deutsche Ethikrat hat in seiner öffentlichen
Plenarsitzung am 23. April ethische Fragen neuer Entwicklungen auf
dem Gebiet der Synthetischen Biologie diskutiert.

Nora Schultz, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der
Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrates, skizzierte in einem
einführenden Referat den Entwicklungsstand und die ethische Relevanz
des noch jungen Forschungsfeldes.

Die Synthetische Biologie beruht auf dem Design biologischer
Elemente und Systeme mithilfe standardisierter Bausteine und
ingenieurswissenschaftlicher Prinzipien. Die fortschreitende
Entwicklung von Genomforschung und Technik seit der Jahrtausendwende
und besonders innerhalb der letzten fünf Jahre hat dazu geführt, dass
die umfassende automatisierte DNA-Analyse und Gensynthese finanziell
erschwinglich geworden und die präzise technische Konzipierung und
Herstellung ganzer biologischer Systeme in greifbare Nähe gerückt
sind.

Die Hauptziele der Synthetischen Biologie reichen von der
künstlichen Nachbildung und Veränderung komplexer biologischer
Funktionssysteme und der Entwicklung neuartiger Biomoleküle bis hin
zur Erschaffung ganzer synthetischer Organismen, die mit natürlichen
Vorbildern nur noch wenig gemeinsam haben.

Die ethische Relevanz, die sich aus der Synthetischen Biologie
ergibt, betrifft insbesondere die möglichen Folgen der Erschaffung
künstlichen Lebens für den Umgang des Menschen mit dem Leben, aber
auch Risiken, die mit unbeabsichtigten Interaktionen künstlicher
Lebewesen mit der natürlichen Umwelt oder dem gezielten Missbrauch
synthetisch hergestellter Organismen verbunden sind.

Diese Fragen - das zeigte auch die anschließende Diskussion - sind
jedoch nichts grundsätzlich Neues, sondern kennzeichnend für eine
Entwicklung, die im 19. Jahrhundert mit der künstlichen Synthese von
Naturstoffen ihren Anfang genommen und den Umgang des Menschen mit
der Natur auf eine qualitativ neue Stufe gehoben hat. Sie stellen
sich auch im Zusammenhang mit anderen biotechnologischen
Entwicklungen, wenngleich in einer neuen Dimension. Allerdings ist
derzeit noch gar nicht abzusehen, wann es hier konkrete
Grundsatzneuerungen geben wird. Bei der Auseinandersetzung mit den
Perspektiven der Synthetischen Biologie wird es darauf ankommen,
einen biologischen Reduktionismus zu vermeiden und die Synthetische
Biologie im Gesamtkontext der biotechnologischen Forschung zu sehen.

Der Ethikrat wird die Entwicklung der Synthetischen Biologie
weiter aufmerksam verfolgen, sieht aber vorerst keine Veranlassung,
dieses Thema in sein Arbeitsprogramm aufzunehmen.

Weitere Informationen unter www.ethikrat.org.

Originaltext: Deutscher Ethikrat
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42978
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42978.rss2

Pressekontakt:
Ulrike Florian
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Deutscher Ethikrat
Jägerstrasse 22/23
D-10117 Berlin

Tel: +49 +30 203 70-246
Fax: +49 +30 203 70-252
E-Mail: florian@ethikrat.org
URL: http://www.ethikrat.org


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