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Eugenik im modernen Gewand verhindern / Lebenshilfe warnt deutsche Abgeordnete vor Abstimmung am 23. April im Europäischen Parlament

Geschrieben am 21-04-2009

Berlin (ots) - Mit großer Besorgnis sieht die Bundesvereinigung
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung dem Beschluss zum
Thema seltene Krankheiten am 23. April im Europäischen Parlament
entgegen. Durch den Änderungsantrag 15 des so genannten
Trakatellis-Berichts werde das eigentliche Ziel, Patienten europaweit
zu helfen, ins Gegenteil verkehrt. So Bundesvorsitzender Robert
Antretter in einem Brief, in dem er alle deutschen Europaabgeordneten
auffordert, gegen diesen Antrag zu stimmen.

In dem Änderungsantrag ist davon die Rede, dass genetisch bedingte
seltene Erkrankungen ausgemerzt werden sollen. Werdende Eltern sollen
zur Verhinderung von Kindern mit einer seltenen Erkrankung genetisch
beraten und weiterhin mit Hilfe von Präimplantationsdiagnostik eine
Selektion von gesunden Embryonen durchgeführt werden. Als Begründung
wird angeführt, dass die Entwicklung einer Therapie für seltene
Erkrankungen zu kostenaufwendig sei. Robert Antretter: "Dies alles
entspricht eugenischen Zielsetzungen, wie sie zu Beginn des 20.
Jahrhunderts in Europa und Amerika propagiert und in Deutschland
planmäßig umgesetzt wurden, letztlich durch die Ermordung von
Menschen, die 'zu teuer' waren."

Eine Diskussion über Kosten zur Behandlung von Krankheiten, die
scheinbar zum Wohle aller zu vermeiden seien, führe sehr schnell zu
einer Bewertung als "nicht lebenswertes Leben". Eine Auslese von
Leben nach solchen Kriterien unterhöhle die Menschlichkeit und
bedrohe die Würde des Menschen.

(Den vollständigen Brief an die Europaabgeordneten finden Sie im
Internet unter www.lebenshilfe.de / Rubrik "Presse".)

Originaltext: Bundesvereinigung Lebenshilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59287
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59287.rss2

Pressekontakt:
Peer Brocke
Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.
Leipziger Platz 15, 10117 Berlin
Telefon 030/20 64 11-140, E-Mail: presse@lebenshilfe.de


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