Westdeutsche Zeitung: Europas Flüchtlingspolitik = Von Christoph Lumme
Geschrieben am 31-03-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Alle wohlfeilen Ankündigungen der  Mittelmeerstaaten, durch Küstenwacht-Patrouillen den Flüchtlingsstrom zu stoppen, halten der Realität nicht stand. Die jüngste Tragödie  zeigt, dass der große Treck von Süd nach Nord gerade erst begonnen  hat. Es ist der Weg der Verzweifelten; ihre Not macht sie immun gegen die  Angst, mitsamt den morschen Seelenverkäufern unterzugehen. Wer den  Fluchtpunkt Europa als letzte Chance begreift, den schrecken weder  Havarien noch Behörden. Da mutet es als hilflose Geste aus Brüssel  an, wenn die Europäische Union in Kamerun und Nigeria Radiospots  finanziert, deren Botschaft lautet: In Europa findet ihr nicht euer  Glück, auf dem Meer aber den Tod. In den Ländern Afrikas fräst sich die Weltwirtschaftskrise so tief  wie nirgendwo sonst in den Alltag der Familien. Sie beraubt Millionen ihrer Lebensgrundlage, so dass die Zahl derer, die nichts mehr zu  verlieren haben, von Tag zu Tag wächst. Gleichzeitig aber stoppt das  von der Rezession getroffene Spanien seine liberale  Einwanderungspolitik, weil nach dem abrupten Ende des Booms niemand  mehr billige Arbeitskräfte braucht. Schon jetzt herrschen in den  Auffanglagern unwürdige Bedingungen, künftig wird es zu Aufständen  kommen. Brüssels Flüchtlingspolitik braucht deshalb einen Neuanfang. Ein  Kontinent, der sich auf seine christlichen Werte beruft, darf die  Tragödien im Mittelmeer und in den Lagern nicht billigend in Kauf  nehmen. Die Europäische Union muss erkennen, dass jeder Versuch,  Europas Außengrenzen durch Polizeipatrouillen abzuschotten, zum  Scheitern verurteilt ist. Erfolgversprechenender wäre es, mit den  betroffenen afrikanischen Staaten intensiv zu kooperieren. Denn dort  sitzen die Schlepperbanden, die mit dem Elend ihrer Landsleute ein  Vermögen verdienen. So lange es nicht gelingt, diesen  Geschäftemachern das Handwerk zu legen, so lange wird es auch nicht  gelingen, die Flüchtlingsströme auszutrocknen. Vor allem aber gilt es, die Armut im Süden durch eine ernsthafte  Entwicklungspolitik zu bekämpfen. Europa nuss dafür mehr  Verantwortung übernehmen - der alte Kontinent hat Afrika lange genug  ausgebeutet und damit erst die Voraussetzungen für jenes Elend  geschaffen, das uns jetzt so nahe rückt.
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