Westdeutsche Zeitung: NATO-Jubiläumsgipfel = von Eberhard Fehre
Geschrieben am 26-03-2009 |   
 
    Düsseldorf (ots) - Die Nato feiert Geburtstag, und niemand weiß so recht, was aus der Militärorganisation geworden ist, die Jahrzehnte  im Osten einen klar definierten Feind und damit eine ebenso klare  Aufgabe hatte. Ein Verteidigungsbündnis mit territorial begrenztem  Beistandsgebiet? Das ist sie gewiss nicht mehr, auch wenn im  Deutschen Bundestag die Regierung diese Fiktion aufrechterhalten  will. Wie anders ist das Strucksche Diktum zu erklären, Deutschland  werde am Hindukusch verteidigt? Hätte George W. Bush sich nicht für  die Besetzung Afghanistans entschieden, niemand in Berlin wäre auf  die Idee gekommen, deutsche Soldaten an die chinesische Grenze zu  schicken. Ist die Nato also eine Interventionsarmee, weltweit im  Einsatz in fragwürdigen Kriegen? Die sich nicht nur über die UN  hinwegsetzt, sondern sich selbst schon an deren Stelle setzt? Die  Tendenz besteht, es ist sicher aber nicht die volle Wahrheit. Schon beim Nato-Gipfel vor zwei Jahren in Warschau war die Sinnkrise  mit Händen zu greifen. Die Nato sei zu einem "Werkzeugkasten"  geworden, aus dem sich die Vormacht USA nach Bedarf bediene. Von der  ersten "sich selbst finanzierenden Fremdenlegion" der Geschichte  sprachen europäische Teilnehmer. Was Unfug ist: Alle Imperien  sicherten sich auf diese Art militärische Gefolgschaften. Schon das  alte Rom kannte die "Freunde des römischen Volkes", ein vom Senat  verliehener Titel, der den so geehrten Völkern die Regelung der  inneren Angelegenheiten überließ, solange sie nur Hilfstruppen für  Roms Kriege stellten. Wohin aber geht die Nato? Für die Bush-Administration war sie vor  allem auch Instrument zur "Eindämmung" Russlands und Sprungbrett für  die militärischen Kontrolle des eurasischen Raumes. Das kam Polen und Balten entgegen, zu deren historischem Erbe die nicht unbegründete  tiefe Angst vor russischer Bedrohung gehört. Obama unterzieht diese  Strategie derzeit einer Revision mit noch offenem Ausgang. Nicht weil geostrategische Ziele sich geändert hätten, sondern weil die  Prioritäten sich verschoben haben. Ein System gemeinsamer Sicherheit  unter Einschluss Russlands steht dabei aber kaum auf der Agenda, auch wenn viele in Europa sich das wünschten. Der Nato-Gipfel in der  kommenden Woche dürfte erste Fingerzeige geben - mehr nicht.
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