Lausitzer Rundschau: Europa krisengeschüttelt   Nach dem Sturz der Regierung in Tschechien
Geschrieben am 25-03-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - Nichts taugt besser zur Illustration des Zustandes der Europäischen Union als das Regierungschaos in Prag, der  Hauptstadt, die gegenwärtig verantwortlich ist für die politische  Führung der EU. Und nichts unterstreicht diese Bilanz des schrecklich Unvollendeten  mehr als der Zank um die richtige Übersetzung von Bemerkungen des  zwar zu Hause gescheiterten, im europäischen Parlament aber noch in  der Geste des Staatsmannes nach vorne blickenden, tschechischen  Ministerpräsidenten Mirek Topolanek an die Adresse des ihm  unsympathischen US-Präsidenten Barack Obama. Europa ist nicht etwa mit sich selbst beschäftigt, das wäre ja  tatsächlich ein Hoffnungsschimmer. In Europa ist ein jeder mit sich  selbst beschäftigt, und das ist ein wirklich beklagenswerter Zustand. Der Prager Fenstersturz des Herrn Topolanek ist auch Ausdruck der  sozialen wie wirtschaftlichen Zerrissenheit eines Gebildes, das nur  als Integrationsprojekt eine Chance hat, tatsächlich aber von  Fliehkräften beherrscht wird. Es ist auch gut nachvollziehbar, dass  die Weltwirtschaftskrise diese Auswirkung haben musste. Denn nicht  einmal der jetzt noch mehr infrage stehende Lissabon-Vertrag hätte  die notwendige Verzahnung der nationalen Ansätze in der Ökonomie  erreicht. Wer eine Prognose wagt, muss deswegen zunächst vom  schlimmeren Fall ausgehen. Danach dümpelt die EU vor sich hin,  während ihre Nationen, die global aber nur noch am Rande mitspielen,  ihr jeweils eigenes Süppchen kochen. Die Londoner City darf dabei  weiter den Ort des schamlosen Geldes abgeben, und die Deutschen  giften bequemerweise Richtung Schweiz. Mit ein bisschen Glück wird  der Abstand zu den dynamischen Gesellschaften in Asien und Amerika  nicht unüberbrückbar, aber dennoch schmerzlich größer. Das andere,  das schönere Szenario wäre ein Europa, in dem die Menschen begreifen  und sagen, dass sie es können. Ein Europa, in dem sie erkennen, dass  nur in einer gemeinsamen Wirtschafts- und Sozialpolitik eine Chance  liegt. Für die europäische Integration gilt - wie für alle anderen  Politikfelder auch - der Grundsatz, dass erst der Druck von unten die Mächtigen dazu bewegt, sich auf den Weg zu machen. So gesehen war  Prag noch nicht einmal ein falsches Signal. Es hat offengelegt, wie verantwortungslos ein Teil der politischen  Elite spielt. Denn die Auswirkungen in den Nachbarländern sind den  dort Verantwortlichen wesentlich gleichgültiger als der großen  Mehrheit der Tschechen, die sehr wohl wissen, was sie zu verlieren  haben.
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