Neuer ROG-Bericht Afghanistan: Kritische Situation der Pressefreiheit vor der Präsidentschaftswahl
Geschrieben am 16-03-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Eine kritische Bilanz der Lage der Pressefreiheit  in Afghanistan zieht Reporter ohne Grenzen (ROG) in einem heute  veröffentlichten Bericht. Darin wird die Entwicklung der Medien- und  Meinungsfreiheit seit Amtsantritt von Präsident Hamid Karzai vor mehr als sieben Jahren, im Dezember 2001, untersucht.
     Insbesondere in den vergangenen Wochen sei die Achtung dieses  Menschenrechts erheblich gesunken, heißt es in dem Bericht. Die  Ermordung von Jawed Ahmad, ein afghanischer Mitarbeiter kanadischer  Nachrichtenmedien, in Kandahar im März, die Schließung der  Tageszeitung "Payman" auf Druck der Konservativen und der Behörden im Februar sowie die Bestätigung des Urteils gegen den jungen  Journalisten Sayed Perwisch Kambachsch zu 20 Jahren Gefängnis im  gleichen Monat seien Indizien für eine Verschlechterung der Lage der  Pressefreiheit in Afghanistan. ROG befürchtet, dass der Druck auf die Medien im Vorfeld der für August geplanten Präsidentschaftswahl  weiter zunimmt.
     "Rund sieben Jahre nach Ende der Taliban-Herrschaft existiert in  Afghanistan zwar das Recht auf freie Rede, aber Regierung und  Behörden übernehmen nicht die Verantwortung für dessen Durchsetzung", kritisiert ROG. "Für Medienmitarbeiter/innen gibt es immer noch keine ausreichende Sicherheit. Es tun sich vielmehr neue Gefahren für sie  auf, wie Drohungen durch Drogenbanden, Entführungen und Klagen wegen  angeblicher Blasphemie", heißt es zu Beginn des Berichts.
     Zwar sei die heutige Medienvielfalt - mehrere hundert Medien  einschließlich privater Radio- und TV-Stationen existieren in dem  westasiatischen Land - auch ein Ergebnis der Politik des Präsidenten  Hamid Karzai und der internationalen Staatengemeinschaft.  Gleichzeitig habe die Gewalt gegen Medien aber zugenommen, und es  gebe wenig Anzeichen dafür, dass die Regierung dagegen vorgeht.  "Hinter vielen Angriffen stehen die Taliban, aber auch  Sicherheitskräfte, lokale Behörden und internationale Militärkräfte  behindern die Arbeit von Journalisten", so ROG.
     ROG appelliert an die Behörden und alle Konfliktparteien, die  Einhaltung der Pressefreiheit zu einem politisch vorrangigen Ziel zu  erklären. Meinungs- und Informationsfreiheit seien Voraussetzungen,  um Missstände wie Korruption und Amtsmissbrauch offen zu legen. Und  wie könne die Propaganda der Taliban entlarvt und dagegen vorgegangen werden, wenn die Regierung nicht in der Lage sei, das Recht auf freie Rede zu verteidigen, fragt ROG und mahnt am Schluss des Berichts:  "Ohne eine freie, unabhängige Presse wird es in Afghanistan keine  Fortschritte hin zu einem stabilen, demokratischen System geben."
     Weitere Themen des Bericht sind die spezifische Gefahrensituation  von afghanischen Frauen, die als Journalistinnen arbeiten, das noch  immer nicht verabschiedete Mediengesetz, die "schwarzen Löcher" der  Berichterstattung in den Einflussgebieten der Taliban und die  Medienpolitik der internationalen Truppen.
     Lesen Sie den 19-seitigen ROG-AFGHANISTAN-BERICHT (in englischer  Sprache) unter: www.reporter-ohne-grenzen.de
  Originaltext:         Reporter ohne Grenzen e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2
  Pressekontakt: Reporter ohne Grenzen  Anja Viohl  Pressearbeit presse@reporter-ohne-grenzen.de  www.reporter-ohne-grenzen.de Fon +49/30/615 85 85 Fax +49/30/614 56 49
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