 Kölner Stadt-Anzeiger: Röttgen: CSU-Wahlkampfkurs für CDU nicht geeignet
Geschrieben am 13-03-2009 |
Köln (ots) - Norbert Röttgen, erster parlamentarischer
Geschäftsführer der Union im Bundestag, erwartet eine Stabilisierung
der Umfrageergebnisse für die Union von einem Wahlkampf der
"besonderen Ernsthaftigkeit", erklärte er im Interview mit dem
Internetfernsehen des Kölner Stadt-Anzeigers (ksta.tv). Er wandte
sich gegen den Wahlkampfkurs der bayerischen Schwesterpartei CSU.
Seehofer habe sich "dafür entschieden, im Wahljahr auf Stimmungen zu
setzen". Auch die CDU habe ein Sensorium für Stimmungen, aber Röttgen
hält "es für falsch, wenn die führende Partei des Landes auf
Stimmungen setze und ihnen hinterherlaufe. Das verstehe ich nicht
unter politischer Verantwortung". Eine "krisenadäquate Form,
Wahlkampf zu betreiten" sei es vielmehr, "sich verantwortungsbewusst,
diskussionsbereit und differenzierungsfähig" zu zeigen.
In diesem Zusammenhang warnte der Politiker seine Partei eindringlich
davor, ihre Charakter als Volkspartei zu verlieren: "Die Volkspartei
CDU ist nicht mit einer Existenzgarantie als Volkspartei
ausgestattet". Das bleibe sie nur, wenn sie einen
"christdemokratischen Politikansatz" unter den Bedingungen der
Globalisierung und der Finanzkrise fände. "Mit allem Ernst und
systematisch" müsse die eine Antwort auf die Gefahr des
"Wohlstandsverlustes" der Bürger gesucht werden.
Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
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