Südwest Presse: Kommentar zu Amoklauf, Ausgabe vom 13.03.2009
Geschrieben am 12-03-2009 |   
 
    Ulm (ots) - Südwest Presse Ulm, Kommentar zu Amoklauf, Ausgabe vom 13.03.2009
     Die Fülle neuer Informationen, die Polizei und Staatsanwaltschaft  gestern präsentierten, ändert nichts daran: Auch einen Tag nach dem  entsetzlichen Amoklauf in Winnenden und Wendlingen wissen wir nicht  wirklich mehr. Es gibt keine Erklärung, warum der 17jährige Tim K.,  den die Umwelt doch als unauffälligen, normalen Jungen in geordneten  Verhältnissen lebend wahrnahm, ausrastete und 16 Menschen sterben  mussten. Außer, dass er - unerkannt - ganz offensichtlich schwer  gestört war. Auch andere Jugendliche verbringen Stunden am Computer mit  Gewaltspielen, sehen Horrorfilme, haben Vorlieben für Waffen. Und  angesichts vieler auffällig gewaltbereiter, manifest gestörter  Kinder, kann auch nicht gefordert werden, in den Schulen müsse man  mit Blick auf die Gefahrenabwehr ab sofort vor allem den eher  Insichgekehrten besonderes Augenmerk schenken. Der Wunsch der  Öffentlichkeit, diesen Täter zu verstehen und daraus dann schnell  klare Handlungsanweisungen zu ziehen, damit neues Unheil dieser Art  verhütet werden kann, ist nachvollziehbar. Erfüllt wird er so nicht. Was nicht heißt, dass es nicht jeden Grund für Eltern, Schule und  Dritte gibt, sensibel zu registrieren, wenn sich Verhalten  problematisch ändert oder, wie in diesem Fall wohl geschehen, präzise Hinweise auf die geplante Tat aus dem Internet entnehmen lassen. Wäre die Botschaft ernst genommen, wäre rechtzeitig gewarnt worden, hätte  sich die Bluttat vielleicht verhindern lassen. Eine bittere  Feststellung. Festzuhalten ist aber auch Positives: Die professionelle Reaktion  hunderter von Kräften in der ganz und gar außerordentlichen Situation verdient alles Lob: vom imponierend schnellen, hochgefährlichen  Einsatz der ersten Polizisten des Interventionsteams in der Schule  bis zu den Rettungs- und Betreuungsdiensten. Auch weil mit Kompetenz  und Umsicht gehandelt wurde, konnte noch größeres Unglück abgewendet  werden. Mit einem solchen Staat ist Staat zu machen. Und dass sich Politiker aller Couleur nicht sofort mit vermeintlichen Patentrezepten in die Schlagzeilen drängen, sondern Bedächtigkeit  ausstrahlen, ist durchaus wohltuend. Ihre richtige Botschaft heißt:  Nie und nimmer wird man jedes Risiko eines solchen Exzesses  ausschließen können. Gleichwohl muss man zum Beispiel nochmals  prüfen, was gegen ein Verbot des häuslichen Waffenbesitzes spricht.  Gelegenheit macht, wie andere Fälle von Amoklauf bewiesen haben,  nicht nur Diebe.
  Originaltext:         Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
  Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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