Südwest Presse: Kommentar zum Amoklauf
Geschrieben am 11-03-2009 |   
 
    Ulm (ots) - Warum bringt ein 17-jähriger Schüler 15 Menschen um?  Was treibt jemanden zu einer so unfassbaren Tat? Fragen, auf die man  kurz nach den dramatischen Ereignissen in Winnenden bei Stuttgart und der sich anschließenden dreistündigen Flucht kaum Antworten finden  kann. Es herrschen weit verbreitete Ratlosigkeit, Entsetzen und Trauer.  Nach allem, was bislang bekannt wurde, hat sie ein bis dato  unauffälliger und aus einer gut situierten Familie stammender Junge  verübt. Es soll jemand sein, mit dem man gerne ausgegangen war, der  höflich und kein Außenseiter gewesen sein soll. Diese Beschreibung vergrößert den Schock und die Hilflosigkeit der  Eltern, der Freunde, der anderen Schüler, Verwandten und Bekannten,  die verzweifelt über sein Motiv rätseln. War er wirklich der ganz  normale Junge, wie er jetzt beschrieben worden ist? Oder lebte er  vielleicht in einer Art doppelter Identität und allein gelassen mit  seinen Problemen? Irgendwo im Verborgenen seiner Seele muss sich die  Ursache befinden für den Hass und die Wut, die sich in dem Amoklauf  des Jungen entladen hat. Im Moment ist man auf die Spekulationen, Vermutungen und  Erklärungsversuche der Experten angewiesen. Ob wir jemals die ganze  Wahrheit darüber erfahren, hängt ganz wesentlich von den Ermittlungen der Behörden in den nächsten Tagen ab. Eine umfassende Aufklärung der Fragen macht das furchtbare Geschehen  natürlich nicht rückgängig. Sie ist vor allem für die Angehörigen und Nahestehenden der Opfer und des Täters von großer Bedeutung. Denn den Hinterbliebenen erleichtert sie zumindest das Verstehen der Tat. Und  dieses Verstehen kann ihnen letztendlich auch Trost spenden. Und in uns, die fassungslos zuschauen, wächst die Erkenntnis, dass  Amokläufe trotz aller in jüngster Zeit verschärften Gesetze und  Verbote nicht zu verhindern sind. Die Gesellschaft muss sich darüber  hinaus fragen lassen, ob sie genügend dafür tut, um einer solchen  Tragödie vorzubeugen. Johannes Rau sagte auf der Trauerfeier 2002 nach dem Amoklauf von  Erfurt: "Wir leben miteinander und kennen uns häufig nicht. Wir gehen miteinander zur Schule oder zur Arbeit, und wir kümmern uns oft nicht um den anderen." Alle müssten sich gegen eine Verrohung der  Gesellschaft wenden, mahnte der damalige Präsident, "und diesen Kampf muss jeder bei sich selber beginnen". Seit gestern wissen wir, dass dieser Kampf noch lange nicht zu Ende  ist.
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