Verleger kritisieren neue Initiative im EU-Parlament zu Zwangsinformationen für Werbeanzeigen
Geschrieben am 11-03-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger  kritisiert die Entscheidung des Industrieausschusses des  Europaparlaments, den Vorschlag der EU-Kommission zur Kennzeichnung  der Energieffizienz von Haushaltsgeräten und anderen  "energieverbrauchsrelevanten" Produkten zu Lasten der Presse und  anderer Medien zu verschärfen. Der Kommissionsvorschlag hält an der  bewährten Kennzeichnungspflicht fest, die eine lückenlose Information der europäischen Verbraucher über die Energieeffizienz aller Produkte vor jeder Kaufentscheidung gesetzlich sicherstellt, aber auf jegliche Zwangsvorgabe für die Medienwerbung verzichtet.
     "Dass der staatliche Informationszwang auf das Gerät im  Verkaufsraum und auf den Fernabsatz beschränkt bleibt, ist der einzig sinnvolle und verhältnismäßige Weg", erklärt Dr. Christoph Fiedler,  Leiter Europapolitik im VDZ. "Zusätzlicher Zwang zu negativen  Informationen in der Anzeigenwerbung bedroht eine unverzichtbare  Finanzierungsgrundlage der Presse und ist damit auch klimapolitisch  kontraproduktiv. Denn mit der Pressefinanzierung beschädigt eine  solche Beschlagnahme von Anzeigenraum auch die umfassende  redaktionelle Berichterstattung zu allen Energiefragen, die für jeden erfolgreichen Bewusstseinswandel in Europa unverzichtbar ist."
     Dennoch hat der Industrieausschuss am Montag in Straßburg mit 26  zu 20 Stimmen verlangt, dass - zusätzlich zur Information durch den  Verkäufer vor der Kaufentscheidung - jede Werbung in der Presse und  anderen Medien zwangsweise Informationen über die Energierelevanz des beworbenen Produktes verbreiten muss, wenn in der Werbung technische  Details genannt werden. Dieser erneute Vorstoß zu staatlicher  Regulierung von Werbeinhalten erscheint umso befremdlicher als die  Werbeeinnahmen insbesondere für die Online-Presse immer wichtiger  werden und die Presse sich ohnehin infolge der Wirtschaftskrise mit  bedrohlichen Einnahmeausfällen konfrontiert sieht. Der Zwang würde  zudem besonders diejenige Werbung treffen, die - wie es in der Presse häufig vorkommt - freiwillig auch technische Informationen enthält.
     Die Verleger appellieren an das Europaparlament, sich bis zur  Entscheidung im Plenum über die klimapolitisch kontraproduktiven und  pressefeindlichen Effekte der geplanten Werbeeingriffe klar zu  werden. Es gilt zu erkennen, dass eine Kombination aus gesetzlich  geregelter Pflichtinformation im Verkauf und der freien  redaktionellen Meinungsbildung durch die freie, auf Werbung  angewiesene Presse für Verbraucherinformation und Klimapolitik sehr  viel effektiver sei als die Beschneidung der Pressewerbung, die der  Presse und damit auch der Klimapolitik schadet.
  Originaltext:         VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8830 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8830.rss2
  Weitere Informationen: Norbert Rüdell Leiter Presse und Kommunikation  Tel: +49 (30) 72 62 98-162 E-Mail: n.ruedell@vdz.de	 Internet: www.vdz.de
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