Lausitzer Rundschau: Koalitionsausschuss mit magerem Resultat  Graus und Schmaus
Geschrieben am 05-03-2009 |   
 
    Cottbus (ots) - Ursprünglich war der Koalitionsausschuss von Union und SPD als Instrument zur Streitschlichtung gedacht. Nach der  jüngsten und wohl letzten Sitzung dieses Gremiums lässt sich getrost  feststellen: Der Koalitionsausschuss ist die Fortsetzung des Streits  mit anderen institutionellen Mitteln geworden. Eine Erklärung dafür lässt sich schnell finden: In reichlich sechs  Monaten wird ein neuer Bundestag gewählt. Damit wächst auch das  Bedürfnis nach parteitaktischer Abgrenzung. Auffällig ist allerdings, dass die SPD dem Treffen fast durchweg Positives abgewinnen konnte,  während CDU und CSU das baldige Ableben der schwarz-roten Zwangsehe  beschworen. Lange Zeit war es eher umgekehrt. Da beklagten sich die  Genossen bitterlich, im Maschinenraum schuften zu müssen, während es  sich die Kanzlerin und ihre Partei auf dem Sonnendeck gut gehen  ließen. Doch mittlerweile hat die Union allen Grund zur Nervosität.  Gerade noch 33Prozent der Bundesbürger können sich heute für  die C-Parteien erwärmen. Die tiefere Ursache liegt in den Themen, die derzeit politisch verhandelt werden müssen. Der Union sind sie ein  Graus, den Genossen ein Schmaus. Dieser fundamentale Unterschied  zwischen den Gefühlswelten beider Lager erklärt, warum es bei der  Union kräftig rumort, derweil sich die SPD geschlossen wie nie  präsentiert. Ihre Wähler-Sympathien liegen zwar seit Monaten wie Blei im Keller. Aber daran hat man sich schon gewöhnt. Die Union steckt in einer anderen psychologischen Lage. Bei ihr geht es abwärts. Für die Sozialdemokraten ist es schon ein Wert an sich, mit der Union über die Begrenzung von Managergehältern zu debattieren. Egal, was  dabei am Ende konkret herauskommt. Ordnungspolitisch nicht minder  verheerend sind nach alter Unionsüberzeugung die nunmehr angepeilte  Austrocknung von Steueroasen sowie die Staatsbeteiligung an Banken  und Unternehmen. Und selbst dort, wo sich CDU und CSU standhaft neuen Spielregeln verweigern, hat die SPD gut lachen: Der  Zeitarbeitsbranche einen Mindestlohn zuzugestehen oder auch  Hartz-IV-Betroffenen die Abwrackprämie, kommt in breiten  Bevölkerungsschichten besser an, als umständlich erklären zu müssen,  warum man dagegen ist. Dennoch wäre es ein Trugschluss, dass sich die Große Koalition aus  all diesen Gründen am Ende vorzeitig entzweien könnte. So paradox es  klingt: Die Krise hält Union und SPD weiter zusammen. Nicht die ihres Regierungsbündnisses, wohl aber die Krise bei Wirtschaft und Banken.  Möglicherweise braucht es dagegen sogar noch ein drittes  Konjunkturpaket. Politische Arbeitsverweigerung wäre jedenfalls das  Letzte, was die Bevölkerung in diesen Zeiten honoriert.
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