WAZ: Die Politik entdeckt ein Thema -  Die Manager und ihre Gehälter  - Leitartikel von Ulrich Reitz
Geschrieben am 02-03-2009 |   
 
    Essen (ots) - An der Debatte über Managergehälter ist erstaunlich, dass sie in Berlin erst jetzt geführt wird. Das ist schade: So gerät  die Diskussion in Verdacht, ausschließlich als  Wählerstimmen-Maximierungs-Instrument eingesetzt zu werden. Dafür ist die Debatte um die richtige Entlohnung unseres industriellen  Spitzenpersonals aber viel zu wichtig.
      Viele Manager haben noch nicht bemerkt, dass es um weitaus mehr  geht als ihr Gehalt - um die Berechtigung des marktwirtschaftlichen  Systems nämlich. Wer sich millionenschwere Bonuszahlungen auch noch  gönnt, wenn der Staat mit Steuergeldern, also auch mit Hilfe nicht so gut Verdienender hilft, der stellt eben mehr infrage als die Dicke  seines Kontos.
      Es ist eben doch so, dass sich ins System viele Fehler  eingeschlichen haben. Noch vor 20 Jahren hat ganz selbstverständlich  kein deutscher Manager über zehn Millionen Mark (!) verdient. Und es  hat sich auch niemand darüber beschwert. Mercedes-Schrempp war der  erste, der eine Umstellung des deutschen auf das amerikanische System bei den Managergehältern betrieb. Kurz darauf führten die  Dax-Unternehmen flächendeckend Aktienoptionen ein. Und fortan  entschied immer öfter der kurzfristig ermittelte Börsenwert einer  Firma über die Firmenpolitik. Kurs wurde wichtiger als Strategie.
      So kam es auch bei Bonuszahlungen. Es soll Spitzenbanker geben,  die sich darüber wundern, dass man ihnen beim - wie man inzwischen  weiß - gemeingefährlichen Zocken mit Wertlos-Papieren nicht längst in die Arme gefallen ist. Die Zahl der Abschlüsse wurde zum Maßstab für  den Lohn, nicht der Nutzen der Papiere für den Konsumenten. Und die  Frage muss erlaubt sein: Ist das nicht heute noch immer so? Kann ein  Bankkunde tatsächlich sicher sein, die für ihn richtigen Papiere  empfohlen zu bekommen, wenn Banker nach Abschlüssen entlohnt werden?
      Jetzt schlägt Niedersachsens Regierungschef Wulff vor, Manager  von gescheiterten Banken müssten vor Gericht. Weshalb ist das keine  Selbstverständlichkeit? Warum wird der Anschein erweckt, für  kleinere, mittelständische Unternehmen gälten weitaus härtere  Spielregeln als für die Großen? Es wird nicht lange dauern, bis sich  Spitzenmanager über die angeblich unangemessene Einmischung der  Politik in ihre ureigensten Angelegenheiten beschweren. Sie haben es  sich selbst zuzuschreiben. Sie hätten die Fehlentwicklungen längst  selbst korrigieren können.
  Originaltext:         Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
  Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion  Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
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