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Großteil der Radioaktivität im Atommülllager Asse II stammt von Energiekonzernen / Greenpeace: Inventarbericht widerlegt Behauptungen der Atomindustrie

Geschrieben am 23-02-2009

Hamburg (ots) - Mehr als 70 Prozent der Radioaktivität im maroden
Salzbergwerk Asse II stammen von atomaren Abfällen aus
Atomkraftwerken der vier großen Energiekonzerne EnBW, RWE, Vattenfall
und E.on. Dies geht aus einem Inventarbericht des Atommülls hervor,
den Greenpeace ausgewertet hat. Diese Zahlen widerlegen die bisherige
Darstellung der Atomindustrie, Atommüll aus privatwirtschaftlicher
Quelle sei nur in geringen Mengen in die Asse verklappt worden. Mehr
als 70 Prozent der vom Forschungszentrum Karlsruhe stammenden
Radioaktivität kommt demnach aus dem Atomreaktor Obrigheim und ist
vom Energiekonzern EnBW zu verantworten. EnBW hat mit rund 63 Prozent
an der Gesamtradioaktivität in der Asse den weitaus größten Anteil
strahlenden Atommülls in die Schachtanlage verbracht. Die Abfälle aus
RWE-Kraftwerken liegen bei fast sechs Prozent.

"EnBW und Co. tricksen und täuschen. Jahrelang haben die
Energiekonzerne von der billigen Atommüllkippe Asse profitiert und
wollen den Steuerzahler nun allein die Zeche zahlen lassen", sagt
Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Ob die Sanierung der Asse
2,5 Milliarden Euro oder viel mehr kosten wird, kann heute noch
niemand sagen. Zwei Drittel der Kosten sollten jedoch nach dem
Verursacherprinzip die Energieversorger übernehmen."

Den Greenpeace vorliegenden Inventarbericht der Asse hat das
GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Vorgänger des
heutigen Helmholtz Zentrum München, im Jahr 2002 erstellen lassen. Er
gibt Aufschluss über Ort, Ausmaß und Zusammensetzung der vorhandenen
Radioaktivität. Zudem informiert er ausführlich über die Herkunft des
Atommülls.

Nur knapp sechs Prozent der Radioaktivität in der Asse wurden aus
Forschungsreaktoren, öffentlichen Einrichtungen und der
Laborforschung angeliefert. Der Rest stammt aus Versuchsreaktoren und
der Nuklearindustrie.

Der Bundestag hat erst im Januar eine Novelle des Atomgesetzes
verabschiedet, nach der nun der Steuerzahler für viele Milliarden
Euro Sanierungskosten der Asse aufkommen muss. "Diese ungerechten und
wettbewerbsverzerrenden Privilegien der Atomindustrie gehören
abgeschafft", fordert Heinz Smital.

Achtung Redaktionen:
Rückfragen bitte an Heinz Smital mobil unter Tel. 0171-87 80 803
oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt mobil unter Tel.:
0151-145 330 87.
Mehr Informationen im Internet unter www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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