Berliner Morgenpost: Neue Hoffnung für Afghanistan - Kommentar
Geschrieben am 21-02-2009 |   
 
    Berlin (ots) - Seit sieben Jahren sind Nato-Soldaten in  Afghanistan im Einsatz. Sie kamen, um nach dem Sturz der  mittelalterlichen Taliban-Schreckensherrschaft den Frieden zu  sichern. Die Hoffnungen haben getrogen. Aus dem Friedenseinsatz ist  längst ein Kampf-, ja ein Kriegseinsatz geworden. Dass die Taliban  wieder Oberwasser gewonnen haben, ist weniger ihrer eigenen Stärke,  mehr den Versäumnissen des Westens geschuldet. Von Anfang an wurde  viel zu stark auf die militärische Karte gesetzt und zu zögerlich auf einen landesweiten zivilen Wiederaufbau. Beides wäre von Beginn an in einer entschlossenen Doppelstrategie notwendig gewesen, um die Herzen der Afghanen und damit den Frieden zu gewinnen. Dazu konnten sich die Demokratien des Westens in ihrem Kampf gegen den internationalen  Terrorismus auch am fernen Hindukusch nicht durchringen. Deshalb herrscht im Land keine Sicherheit. Die aber ist  Voraussetzung, damit sich die Lebensverhältnisse für die Menschen  sichtbar verbessern, das Vertrauen in die Kabuler Regierung wächst  und der Einfluss der Taliban schwindet. Nach sieben Jahren steht  Afghanistan auf der Kippe. Und die Nato muss um ihre Glaubwürdigkeit  als schlagkräftiges Bündnis bangen. Das Treffen ihrer Verteidigungsminister in der vergangenen Woche in  Krakau könnte die Wende in der bislang so wenig erfolgreichen  Einsatzstrategie in Afghanistan eingeleitet haben. Der alte und neue  amerikanische Verteidigungsminister Robert Gates weckte solche  Hoffnung, als er an die Verbündeten appellierte, ihre militärischen  und zivilen Anstrengungen zu verstärken. Das sind neue Töne aus  Washington, hatte die Bush-Regierung doch vorrangig auf das Militär  gesetzt. Mehr Soldaten sind zweifellos nötig, auch um die  Präsidentschaftswahl im August abzusichern. Aber parallel muss der  Wiederaufbau im ganzen Land vorankommen. Dafür ist mehr Geld nötig.  Auch um den Feldzug gegen den Drogenanbau zu gewinnen: Nur wenn den  Bauern ein finanzieller Anreiz geboten wird, Getreide statt Mohn  anzubauen, schwindet die Herrschaft der Drogenbarone. Ebenso  notwendig ist mehr Ausbildungspersonal, um die heimische Armee und  Polizei zu schlagkräftigen Truppen zu machen, die ihr Land in ein  paar Jahren allein sichern können. Das alles ist nicht neu. Aber erst jetzt, mit dem neuen US  Präsidenten Barack Obama, wächst die Hoffnung auf einen  einvernehmlichen Strategiewechsel, der zu dem überfälligen  gleichgewichtigen Einsatz von Soldaten und zivilen Helfern führt.  Damit würde auch eine realistische Perspektive für die Exit-Strategie eröffnet, wann und wie die Nato ihre Soldaten vom Hindukusch  zurückziehen kann. Doch alle neuen Anstrengungen der Nato, zu denen schon die in Krakau  verkündete Aufstockung des deutschen Kontingents um 600 Soldaten  zählt, werden nur zum Ziel führen, wenn auch die afghanische  Regierung ihren Teil leistet. Der muss vor allem darin bestehen, die  Korruption zu bekämpfen; mit Vorrang die in den eigenen Reihen.
  Originaltext:         Berliner Morgenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
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