Ströbele: Diametrale Aussagen im BND-Untersuchungsausschuss / Mayer: Kein Anhaltspunkt, an Porzners Glaubwürdigkeit zu zweifeln
Geschrieben am 13-02-2009 |   
 
    Bonn (ots) - Der CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Mayer und der  Obmann der Grünen im BND-Untersuchungsausschuss, Hans-Christian  Ströbele, haben sich im PHOENIX-Interview zur heutigen Befragung des  ehemaligen BND-Chefs Konrad Porzner im U-Ausschuss geäußert. "Es gibt keine Anhaltspunkte, an der Glaubwürdigkeit des  Herrn  Porzner zu zweifeln. Herr Porzner hat einen sehr seriösen und  verlässlichen Eindruck gemacht", sagte Mayer am Rande der Sitzung.  "Natürlich ist anhand seiner Befragung offenbar geworden, dass es,  was die Leitung und was die Kontrolle des BND auch und innerhalb des  BND anbelangt, Defizite gab in den 90er Jahren." Er halte es für  vollkommen unhaltbar, so Mayer, dass "manche Mitarbeiter im BND  Obeservierungsmaßnahmen am BND-Präsidenten vorbei vorgenommen haben,  dass hier Bespitzelungsaktionen und Ausforschungsaktionen von  Journalisten vorgenommen wurden, ohne die Leitung zu informieren."  Dort stelle sich auch die Frage des Organisationsverschuldens.  "Natürlich hat auch ein BND-Präsident die Verantwortung, sich zu  vergewissern, dass seine Weisungen und Dienstvorschriften für den  Umgang mit Journalisten entsprechend eingehalten werden." Weiter  sagte Mayer: "Was nicht bestätigt werden konnte, sind die  Behauptungen, dass die Leitung des BND davon gewusst hatte bzw. das  Bundeskanzleramt. Insoweit fühlen wir uns bestätigt, dass die  Vorwürfe ins Leere gehen." Mit Blick auf die heutige Ausschusssitzung sagte Ströbele: "Wir  erleben ein Stück aus dem Tollhaus. Was uns da berichtet wird, ist  völlig unwahrscheinlich und nicht nachvollziehbar, dass der  Bundesnachrichtendienst so außer Kontrolle geraten konnte, dass die  Leitung offenbar überhaupt nicht funktionierte, der eine gegen den  anderen intrigierte, der eine mit Hilfe des Bundeskanzleramtes damals gegen den anderen vorgegangen ist." Dies habe den Dienst an der  Spitze handlungsunfähig gemacht. Man stehe jetzt vor dem einmaligen  Phänomen, dass es zwei diametrale und unvereinbare Aussagen gebe:  "Wer hat damals die Fortdauer, die Wiederaufnahme der Observation des Journalisten Schmidt-Eenboom angeordnet? Wir haben eine klare Aussage von zwei Zeugen auch aus dem damalige Bundeskanzleramt, dass das der  damalige BND-Chef Herr Porzner gewesen sein soll. Der selber sagt  aber, ich habe das nicht angeordnet, dieser Vermerk in den Akten ist  falsch, der muss gefälscht sein, das muss eine schriftliche Lüge  sein." Dies alleine zeige, "dass einem da die Haare zu Berge steh,  wenn ein ehemaliger Präsident des Bundesnachrichtendienstes so etwas  hier darstellen kann." Im Zentrum stehe aber der damalige  Staatsminister im Kanzleramt  Bernd Schmidtbauer. Er habe damals  gewusst, dass Schmidt-Eenboom observiert worden sei. Dies habe  Porzner immer wieder betont. "Er hat sich offenbar auch sehr  detailliert eingeschaltet. Er ist auch davon unterrichtet worden,  dass die Observation abgebrochen werden soll. Er war also voll  involviert und hat mit keiner Bewegung und keinen Versuch  unternommen, um dieses zu unterbinden", so Ströbele.
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