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WAZ: Glos und die Folgen - Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 08-02-2009

Essen (ots) - Der Mann sei amtsmüde, sagen nun viele. Aber wie
kann man eines Amtes müde sein, das man nie wollte? Michael Glos und
das Wirtschaftsministerium: Das ist wie die von Beginn an absehbare
Geschichte einer zum Scheitern verurteilten Zwangsehe. Stoiber hatte
sie vor vier Jahren befohlen.

Glos will weg, um nicht abgesägt zu werden. Ein Meister der
politischen Intrige verlässt das Feld, bevor er selbst Opfer einer
Intrige wird. Der CSU-Vorsitzende Seehofer wollte Glos wegmobben,
dieser hatte es gemerkt und reagierte postwendend. Von seiner
Kanzlerin fühlte sich der Wirtschaftsminister ohnehin verlassen. Was
soll man dann noch?

Was man nun sieht, ist öd und fad: Die Partei Erhards hatte für
den Wirtschaftswundermann nie einen Nachfolger. (Merz durfte nicht,
auch, weil er gleich Kanzler werden wollte.) In Scharen laufen
frustrierte Unions-Liberale zur FDP über. Gut möglich, dass
Konservative, bestärkt von Merkels unglücklicher Papst-Intervention,
sich mehr denn je heimatlos fühlen; und bei Wahlen daheim bleiben.
Und nun auch noch Thüringens Althaus, der kaum noch zu halten ist.
Unversehens gerät Merkel in schwere See.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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