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Lausitzer Rundschau: Blick auf die DDR 20 Jahre nach der friedlichen Revolution Generationenwechsel

Geschrieben am 29-01-2009

Cottbus (ots) - Dieses Jahr wird ein Jahr der Erinnerungen. 20
Jahre sind vergangen, seit die DDR durch aufbegehrende Bürger immer
mehr ins Schlingern geriet und ihr Ende mit dem Fall der Mauer im
November 1989 besiegelt wurde. Davor lag eine ganze Kette historisch
bedeutsamer Ereignisse.
Erstmals wurde die Fälschung von Wahlen in der DDR von
Oppositionsgruppen dokumentiert. Flüchtlingsströmen über Ungarn und
die damalige Tschecheslowakei folgten die ersten Demonstrationen, die
noch brutal niedergeknüppelt wurden. Wenige Tage vor dem Mauerfall
stand dann eine halbe Million Menschen auf dem Berliner
Alexanderplatz, um sich nicht länger entmündigen zu lassen. Zwei
Monate später hatte die Staatssicherheit mit dem Sturm auf ihre
Zentrale endgültig ihre Macht und ihren Schrecken verloren.
Das alles verblasste in den folgenden Jahren. Je länger das Ende der
DDR zurücklag und die Probleme der deutschen Einheit wuchsen, um so
weicher wurde das Bild der untergegangenen ostdeutschen Diktatur in
vielen Debatten gezeichnet. Schulen stellten sich der
Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte nur in geringem Umfang. An
vielen häuslichen Küchentischen wurde dazu geschwiegen oder ein
verklärtes Bild des untergegangenen Staates vermittelt.
Inzwischen ist jedoch eine junge Generation herangewachsen, für die
die DDR wirklich nur noch Geschichte ist. Geboren nach dem Mauerfall,
blicken sie mit neuem Interesse und unbefangen auf die Vergangenheit.
Das zeigt die Begegnung ehemaliger DDR-Bürgerrechtler mit
Zivildienstleistenden in Schleife, und es sind ähnlich wie nach dem
Zweiten Weltkrieg Zeitzeugen, von denen dabei eine hohe
Glaubwürdigkeit ausgeht.
Dabei geht es nicht nur um Vergangenheit.
Was sind elementare Bürgerrechte, um die es sich zu kämpfen lohnt?
Rechtfertigt ein großer Gesellschaftsentwurf Unterdrückung? Warum
leben pluralistische Gesellschaften von der Bereitschaft ihrer
Bürger, sich einzumischen?
Das alles sind aktuelle Fragen, die junge Menschen beschäftigen. Und
wer ehemalige DDR-Oppositionelle fragt, warum sie Ausgrenzung und
Haft für ihre Überzeugungen auf sich genommen haben, der wird sich
bestimmt auch selbst die Frage stellen, wieviel er bereit ist, heute
für die Verteidigung seiner Bürgerrechte zu leisten.
Je mehr demokratisches Bewusstsein bei der jungen Generation
herrscht, um so weniger wird sie bereit sein, die DDR-Diktatur in
einem beschönigenden Licht zu sehen.
Begegnungen wie die in der Zivildienstschule Schleife sollten deshalb
viele Nachahmer finden. Wann, wenn nicht jetzt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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