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Deutscher Ethikrat befasst sich mit ethischen Fragen der Selbsttötung

Geschrieben am 23-01-2009

Berlin (ots) - Der Deutsche Ethikrat hat in seiner öffentlichen
Plenarsitzung am 22. Januar ethische Positionen zur Selbsttötung
erörtert.

Zunächst führten Frank Emmrich, Edzard Schmidt-Jortzig, Eberhard
Schockenhoff und Michael Wunder, Mitglieder des Deutschen Ethikrates,
in das Thema ein.

Die moderne Medizin ist heute in der Lage, das Leben deutlich zu
verlängern. Dadurch wächst aber das Risiko von langem Siechtum und
quälendem Sterben. Dies fordert die Gesellschaft heraus, sich mit den
Umständen des Sterbens immer wieder auseinanderzusetzen, die
Möglichkeiten der menschlichen Sterbebegleitung und der palliativen
Versorgung auszuschöpfen, aber auch Themen wie Suizid, Beihilfe zum
Suizid und Sterbehilfe als letzten Ausweg aus einer für den
Betroffenen unerträglichen Leidenssituation nicht zu übergehen.

Jüngere Umfragen zeigen, dass Sterbehilfe von der Bevölkerung
mehrheitlich befürwortet wird und auch unter Medizinern beachtliche
Zustimmung findet.

Die Beihilfe zum Suizid ist in Deutschland nicht strafbar,
wohingegen die Tötung auf Verlangen strafbewehrt ist. Allerdings
stellten die Referenten übereinstimmend fest, dass die Grenzen
zwischen den verschiedenen Formen der Mitwirkung beim Sterben eines
anderen oft fließend und schwer zu bestimmen sind.

In der anschließenden Diskussion äußerten die Mitglieder des
Ethikrates, dass Tötung auf Verlangen nach wie vor abzulehnen sei.
Demgegenüber zeigte sich in der Frage der Beihilfe zum Suizid ein
breites Spektrum von ethischen Positionen. Einige Ratsmitglieder
sprachen sich dafür aus, die Suizidbeihilfe nicht nur zu
enttabuisieren, sondern in die Hände von Ärzten zu legen. Andere
Mitglieder plädierten dafür, Beihilfe zum Suizid künftig unter Strafe
zu stellen.

Der Nationale Ethikrat hat bereits 2006 eine Stellungnahme zum
Thema "Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende" veröffentlicht.
Vor dem Hintergrund einer Initiative im Bundesrat zum Verbot der
organisierten Sterbehilfe und des anhaltenden Interesses in der
Öffentlichkeit erwägt der Deutsche Ethikrat, sich mittelfristig
erneut mit diesem Thema zu befassen.

Weitere Informationen unter www.ethikrat.org .

Originaltext: Deutscher Ethikrat
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/42978
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_42978.rss2

Pressekontakt:
Ulrike Florian
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Deutscher Ethikrat
Jägerstrasse 22/23
D-10117 Berlin

Tel: +49 +30 203 70-246
Fax: +49 +30 203 70-252
E-Mail: florian@ethikrat.org
URL: http://www.ethikrat.org


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