Börsen-Zeitung: Vereinigte Staatsbanken, Kommentar zur US-Bankenkrise von Bernd Neubacher
Geschrieben am 21-01-2009 |   
 
    Frankfurt (ots) - Kaum im Amt, steht Präsident Barack Obama schwer unter Zeitdruck. Ohne Stabilisierung des Bankensektors kann sich die  Konjunktur nicht erholen. Kursverluste von 20% bzw. gar fast 30%, wie sie am Dienstag Citigroup und Bank of America binnen Stunden  hinnahmen, werden die wankenden Bankenriesen aber nicht mehr oft  überstehen. Als im Herbst Lehman mehrere solcher Kursverluste in  Folge erlitt, endete dies bald in der Insolvenz.
     Nachdem die bisherigen Stützungsmaßnahmen des Staates, darunter  Garantien für weit mehr als 400 Mrd. Dollar an problematischen  Vermögenswerten beider Großbanken, bislang ohne durchschlagenden  Effekt verpufften, steht in Washington die Gründung einer  öffentlichen Bad Bank zur Debatte, die der Branche notleidende  Vermögenswerte abkaufen soll.
     Damit würde die Regierung auf eine Idee zurückkommen, die  Ex-Finanzminister Paulson schon vor vier Monaten propagiert hat.  Seither ist kostbare Zeit ins Land gegangen, und der Pferdefuß des  Plans ist noch immer derselbe, angesichts dessen Paulson ihn aufgab:  die Preisfindung. Wenn nun die Chefin der US-Einlagensicherung,  Sheila Bair, anregt, eine Bad Bank solle Papiere zum Bilanzwert  übernehmen, sollten die Haushaltspolitiker beider Parteien im  Kongress die Alarmglocken klingeln hören. Denn damit würde das  Verlustrisiko komplett auf den Steuerzahler abgewälzt. Warum sind  denn die problematischen Assets unverkäuflich? Und warum geben  private Investoren den US-Banken derzeit kein Eigenkapital: weil  keiner weiß, welche Belastungen diese Positionen noch bringen werden.
     Stimmt eine Schätzung von Goldman Sachs, wonach Finanzinstitute  und Anleger weltweit ihre Verluste auf US-Kredite von insgesamt 2  Bill. Dollar erst zur Hälfte realisiert haben, dürften die  Vereinigten Staaten kaum umhinkönnen, aus Citigroup und Bank of  America eine Art Vereinigte Staatsbanken zu machen. Dies könnte der  Höhepunkt der Misere, aber auch der Anfang von ihrem Ende sein. Die  Krise der US-Spar- und Darlehenskassen Ende der achtziger Jahre  jedenfalls klang erst ab, als die Vermögenswerte havarierter  Gesellschaften - und nicht nur deren Problem-Assets - einer  öffentlichen Auffanggesellschaft übertragen wurden. Die Aktionäre  würden dabei in die Röhre schauen. Sie aber enteignet schon jetzt der Markt.
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