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Westfalenpost: Eine Zeitenwende

Geschrieben am 20-01-2009

Hagen (ots) - Obama, Präsident der vielen Hoffnungen
Von Bodo Zapp
Großes Welttheater. Washington wurde zur Bühne einer Zeitenwende, die
in den Augen vieler Menschen mit dem Amtsantritt von Barack Obama
verbunden ist. Der Sohn eines afrikanischen Einwanderers ist 44.
Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Allein das ist ein
kleines Wunder. Was Amerika und die Welt von ihm erhoffen, das sind
schlicht und einfach weitere Wunder.
Frieden, Wohlstand, Gerechtigkeit - manche Träume von einer besseren
Zukunft mögen von einer geradezu messianischen Erwartungshaltung
geprägt sein. Entstanden ist sie während des Obama-Siegeszuges bei
den Vorwahlen, der einem Wohlfühl-Tsunami gleichkam. "Yes, we can"
wurde zum Weltwort des Jahres.
Die große Antrittsrede auf den Stufen des Kapitols hat gezeigt: Dies
könnte ein Präsident werden, der Hoffnungen wahr macht. Schon jetzt
scheint die Ära Bush weit entfernt. Obamas Worte des Stolzes auf
Amerika, sein Versprechen, alle Kraft für die Überwindung der
Wirtschaftskrise aufzubringen, kamen glaubhaft an. Der will es, der
macht das.
Was für ein Unterschied zu seinem Vorgänger: Hier steht einer, dem
die Menschen abnehmen, was er sagt. Ob er das, was er verspricht,
auch halten kann, wird sich zeigen. Was die Partner der USA von
diesem Präsidenten erwarten können, kann niemand mit Sicherheit
sagen. Letztlich wissen auch die Politiker nicht viel mehr über ihn
als die Zeitungsleser und TV-Zuschauer, die den Bildern und Reden aus
der Hauptstadt fasziniert folgten.
Dass Barack Obama die USA als Führungsmacht in der Welt sieht, werden
alle erfahren, wenn es ganz praktisch an die Bewältigung der Probleme
geht. Irak, Afghanistan, Nahost - man darf gespannt sein, ob und was
sich nach Bush ändert. Viele Sätze Obamas ließen jedoch neue
Sichtweisen erkennen.
"Alle gleich, alle frei" - diese Worte machen den Traum von Martin
Luther King wahr. "Amerika neu aufbauen", auch das ist vielen aus dem
Herzen gesprochen. Anpacken, Aufstieg aus der Krise, wir sind ein
stolzes Land: Es ist eine ganz besondere Präsidentschaft, die jetzt
beginnt. Weil mit Obama der erste Schwarze ins Weiße Haus eingezogen
ist. Weil er kein spaltender, sondern ein versöhnender Typ mit
familiärer Bodenhaftung ist. Manchen Bürgerrechtlern ist der
Blitzaufsteiger in seinen Ansichten nicht schwarz genug, doch auch
sie hatten gestern feuchte Augen.
Unter Obama soll Amerika wieder für das Gute stehen. Oder richtiger:
für die gute Absicht. Freuen wir uns auf die neue Zeit, mit Sympathie
für den frischen Wind. Aber auch mit Nüchternheit bei der Bewertung
der realen Politik.
Der unerfahrene Barack Obama und die mit allen politischen Wassern
gewaschene Außenministerin Hillary Clinton: Das ist ein starkes
Gespann. Jeder US-Präsident ist Weltenlenker und Patriot. Einem
Anti-Amerikanismus wird Obama jedoch kaum Munition liefern.
Wir dürfen hoffen.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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