(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 20-01-2009

Bielefeld (ots) - Der Sohn eines Mannes, der vor 60 Jahren in
Washingtoner Restaurant noch nichts zu essen bekommen hätte, trat
gestern das höchste und mächtigste Amt an, das auf Erden zu vergeben
ist. Glückwunsch Barack Obama!
Er will den Wechsel und kam gestern schon bei der Vereidigung
erstaunlich schnell zur Sache. Kraftvoll und mitreißend, aber nicht
rhetorisch überzogen setzte er klare Signale. Unumwunden sprach der
neue Präsident von der »nagenden Furcht vor dem Abstieg Amerikas«.
Zwei Millionen Zuhörer hielten den Atem an.
Obama machte kein Hehl daraus, dass sich diese große und stolze
Nation mitten im härtesten Winter vor gigantische Herausforderungen
gestellt sieht. Er gab nicht einmal ein vorsichtiges Versprechen,
geschweige denn die volle Garantie dafür, dass er das Land von aller
Unbill erlösen könne.
Aber Obama legte den Samen für neue Hoffnung in dem er - wie fast
jeder seiner Vorgänger - den Blick auf die eigene Geschichte lenkte.
Mit der Beschwörung so uramerikansicher Werte wie Arbeit, Demut,
Tapferkeit, Toleranz, Neugier, Loyalität und Vaterlandsliebe traf er
den Nerv der Nation.
Auf dem schmalen Grat zwischen Motivation und falschem Versprechen
machte sich Obama trittsicher auf seinen Weg. Mitunter sogar
unamerikanisch, dann wieder patriotisch und zur Führung bereit, nahm
der 47-Jährige sein Volk an die Hand - und gleichzeitig in die
Pflicht.
Aus dem historischen Erbe, der Besinnung jedes einzelnen US-Bürgers
auf sich selbst und seine Stärke, muss die Kraft gewonnen werden, die
das Land wieder an die Spitze führt. Feierlich versprach der
Präsident, gemeinsam mit allen den Staub abzuschütteln, wieder
aufzustehen und Amerika erneut aufzubauen.
Das ganze Volk vernahm den Appell, bürgerliches Engagement wieder in
den Mittelpunkt zu stellen und sich von der »Ich zuerst«-Mentalität
zu verabschieden. Jeder solle das beitragen was er zu leisten in der
Lage sei. John F. Kennedy pur.
Zu neuem Verantwortungsgefühl und zur Bereitschaft, Rechenschaft
abzulegen, riet er der politischen Klasse im Stile eines Abraham
Lincoln. Und Thomas Jefferson lehrte ihn, nicht in die Abrechnung der
Fehler anderer - will sagen: der Bush-Administration oder der
Reagan-Jahre - zu verfallen.
An die Welt gewandt unterstrich der neue Mann im Weißen Haus das
Angebot zur Teilhabe und zum friedlichen Miteinander. Den Feinden der
Freiheit bot er die offene Hand, sobald diese die Faust öffnen, wie
George Washington es kaum hätte besser sagen können.
Militärisch an seinen Grenzen, finanziell hart am Abgrund, die
Wirtschaft angeschlagen und im Innern tief verunsichert: Obama
übernimmt die USA in einer äußerst angespannten Lage. Aber wenn es
einer schafft, aus der Misere herauszuführen, das wurde gestern
deutlich, dann der 44. Präsident der Vereinigten Staaten, Barack
Obama.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

181811

weitere Artikel:
  • RNZ: Machtspiele Heidelberg (ots) - Von Alexander R. Wenisch Einen Tag lang durften die Liberalen feiern. Durften sich fühlen fast wie in alten Zeiten, als die kleine FDP wie das Zünglein an der Waage die Politik der beiden Großen beeinflusst hat. So sollte es nun wieder sein: Nachbesserung am Konjunkturpaket II. Bei so viel Euphorie kann man natürlich leicht den Blick auf die politische Konkurrenz verlieren. Die Ansage der Grünen, im Bundesrat für das Konjunkturpaket zu stimmen, dürfte der FDP die Stimmung mächtig verdorben haben. Willkommen zurück auf mehr...

  • WAZ: Der Feind des Helden. Kommentar von Ulrich Schilling-Strack Essen (ots) - Die Fanfaren, der Jubel, der Glanz: Was war das für ein Tag, diese Amtseinführung von Barack Obama! Rund um den Globus kreiste die Begeisterung, man konnte sie fast greifen, die ungeheuren Hoffnungen - und man kann nur beten, dass der Mann nicht zerbricht unter der Last. Es wird, davon muss man ausgehen, vorerst die letzte große Party gewesen sein. Wenn der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika heute aufwacht, nach seiner ersten Nacht im Weißen Haus, werden sie schon auf den Fluren warten und ungeduldig mehr...

  • WAZ: Die SPD und die Linkspartei - Schlingerkurs mit Folgen. Leitartikel von Norbert Robers Essen (ots) - Es klingt so herrlich einfach: In den 16 Bundesländern entscheiden die SPD-Landesverbände eigenständig, ob und in welcher Form sie mit der Linkspartei kooperieren - im Bund ist jedwede Verbandelung ausgeschlossen. Zumindest bis 2013. Daraus ergibt sich folgender sozialdemokratischer Alltag: Im Land A zeigt man der "Chaostruppe" die kalte Schulter, im Land B denken die Parteifreunde über eine Tolerierung durch die Linkspartei nach, während die SPD-Strategen im Land C über ihre förmliche Koalition mit der Linkspartei geradezu mehr...

  • WAZ: Bahn und VRR wollen an Ruhr und Rhein kräftig investieren Essen (ots) - Deutsche Bahn (DB) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VVR) haben sich auf ein umfangreiches Paket zur Verbesserung des S- und Regionalbahn-Angebots in der Region Rhein-Ruhr verständigt. Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Mittwochsausgabe). Nach einem der WAZ in Auszügen vorliegenden Eckpunktepapier hat die Bahn unter anderem zugesagt, für das S-Bahn-Netz zur Vermeidung von Verspätungen und zur Erhöhung des Fahrkomforts innerhalb der nächsten zwei Jahre 179 moderne "spurtstarke" Elektrotriebzüge mehr...

  • LVZ: Obama trägt die Last der Hoffnung Leipzig (ots) - Von Anita Kecke Barack Obama verkörpert den Traum von einem gerechteren Amerika und soll ihn für viele andere wahr werden lassen. Dass ein schwarzer Politiker gestern den Eid für das machtvollste Amt der Welt geschworen hat, ist historisch und Teil dieses American Dream. Es sendet zudem ein nicht zu unterschätzendes Signal an die Dritte Welt. Nichts führte deutlicher vor Augen als der gewaltige Auflauf gestern, was dem 44. US-Präsidenten schon vor Amtsantritt gelungen ist: Obama hat mit seinem Charisma Aufbruchstimmung verbreitet, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht