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Rheinische Post: Das Versagen der EU im Gas-Streit Kommentar Von Antje Höning

Geschrieben am 16-01-2009

Düsseldorf (ots) - Erst war der Gas-Streit zwischen Russland und
der Ukraine nur die Wiederholung eines winterlichen Rituals. Nun aber
wird es ungemütlich. Seit 17 Tagen ist der Gashahn zu, und die
deutschen Speicher leeren sich dramatisch. Gestern landete das
Problem da, wo es hingehört: in die Politik. Als Chefsache zwischen
Merkel und Putin. Denn der Handelsstreit zwischen Gazprom und der
Ukraine hat politische Ursachen. Das zeigt sich daran, dass die
beiden Länder längst nicht mehr über Lieferbedingungen streiten,
sondern um die völlig nebensächliche Frage, wer das Anfahren des
Pipeline-Systems bezahlt. Die europäischen Importeure gehen
pragmatisch vor, wenn sie anbieten, die Kosten vorerst zu übernehmen,
um über den Winter zu kommen. Die Europäische Union aber muss sich
vorwerfen lassen, die Dimension des Streits nicht verstanden zu
haben. Mit Beobachtern an Pumpstationen glaubte sie, das Problem
lösen zu können. Das ist naiv. Russland will der Ukraine zeigen, dass
ihm deren Westkurs nicht passt. Die Ukraine will ihre Unabhängigkeit
demonstrieren. Beide nehmen die Kunden im Westen als Geiseln.
Hoffentlich hat Merkel ihrem Gast Putin klar gemacht, dass
Deutschland mit so unsicheren Kantonisten am liebsten keine Geschäfte
mehr machen möchte und sich langfristig nach anderen Energiequellen
umsieht.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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