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NABU: Konjunkturprogramm nicht für Intensivlandwirtschaft missbrauchen

Geschrieben am 15-01-2009

Berlin (ots) - Anlässlich der Eröffnung der Internationalen Grünen
Woche in Berlin hat der NABU die Bundesregierung davor gewarnt, die
umweltzerstörende Intensivlandwirtschaft in Zeiten der
Konjunkturkrise noch stärker zu befördern.

"Angesichts der zunehmenden Probleme infolge von Klimawandel,
Artenrückgang und sozialem Strukturwandel muss
Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner gerade jetzt eine nachhaltige
Entwicklung in den Mittelpunkt der künftigen Arbeit stellen", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Die Landwirtschaft dürfe in Zukunft
nur noch Anspruch auf finanzielle Unterstützung erhalten, wenn sie
einen konkreten Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leiste. Der
jüngste Intensivierungsschub infolge des Bioenergie-Booms und der
Abschaffung der Flächenstilllegung führe zu einem erheblichen Verlust
an biologischer Vielfalt. Es sei daher dringend notwendig, in Zukunft
die Belange von Natur und Umwelt stärker zu berücksichtigen, indem
Mindeststandards wie der Verzicht auf Grünlandumbruch oder die
Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen eingehalten würden.

Nach Auffassung des NABU hat die Bundesregierung weder im Rahmen
der jüngsten EU-Agrarverhandlungen, noch in der Milchpreisdebatte
oder bei der Agro-Gentechnik zukunftsfähige Entscheidungen getroffen.
Daher sei es jetzt umso dringender erforderlich, dass sich die
Ministerin für eine naturverträglichere Landwirtschaft und eine
stärkere Förderung ökologischer Leistungen ausspreche. Hierzu gehöre
ein Maßnahmenkatalog zum Erhalt von Grünland sowie eine Initiative
gegen den fortschreitenden Umbruch von Wiesen und Weiden.

Ferner forderte der NABU Aigner auf, eine Abstandsregelung von
Genäckern zu Schutzgebieten mit einer Mindestdistanz von 1000 Metern
sowie einen wirksamen Schutz für Imker vor genmanipulierten
Organismen zu erlassen. Im Zusammenhang mit der weltweiten
Ernährungskrise warnte der NABU zudem vor einer weiteren
Intensivierung der Landwirtschaft.

"Wer die Intensität der Flächennutzung in Deutschland weiter
steigern möchte, setzt die natürlichen Lebensgrundlagen für künftige
Generationen aufs Spiel und gefährdet die gesellschaftliche Akzeptanz
der EU-Agrarzahlungen", so Tschimpke weiter.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. 030-284984-1615 oder
0172-5966097.


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