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NRZ: KV Nordrhein sieht die Existenz jeder fünfte Arztpraxis durch die Honorarreform bedroht.

Geschrieben am 09-01-2009

Essen (ots) - Jede fünfte Arztpraxis an Rhein und Ruhr steht in
diesem Jahr vor der Pleite. Davor warnte gestern Leonhard Hansen,
Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein, im
Gespräch mit der Neue Ruhr/ Neue Rhein Zeitung. Verantwortlich dafür
sei die Anfang des Jahres in Kraft getretene Honorarreform für die
niedergelassenen Mediziner.
Diese Reform gilt als eine der Hauptursachen für die gestiegenen
Kassenbeiträge. Im August vergangenen Jahres war eine
Honorarsteigerung mit einem Gesamtvolumen von 2,7 Milliarden Euro
beschlossen worden, ein Plus von zehn Prozent. Schon damals war aber
klar, dass ostdeutsche Mediziner mehr von dieser Erhöhung profitieren
würden, als ihre westdeutschen Kollegen. Die KV Nordrhein rechnete
damals aber trotzdem mit einem Plus von 3,6 Prozent für ihre
Mitglieder.
Aktuelle Hochrechnungen hätten aber gezeigt, so Hansen, dass über
die Hälfte der niedergelassenen Ärzte an Rhein und Ruhr durch die
Honorarreform Einkommenseinbußen von bis zu 30 Prozent hinnehmen
müssten, für ein Fünftel der Praxen sei dies existenzbedrohend. "Die
Honorarreform ist eine Mogelpackung."
Zu den Einbußen bei vielen Ärzten führen laut Hansen hauptsächlich
Veränderungen beim komplizierten Verteilungssystem der
Beitragsgelder. Durch diese Änderungen würden kleinere und
überdurchschnittlich große Praxen sowie bestimmte Facharztgruppen wie
Augen- oder Hautärzte benachteiligt. Außerdem müssten die
Kassenärztlichen Vereinigungen jetzt neuerdings Rückstellungen
bilden, Geld, das dem System entzogen werde.
Ohnehin komme von den versprochenen 2,7 Milliarden Euro "in
Nordrhein nichts an". Berechnungsgrundlage für die Steigerung sei
2007, turnusgemäße Honorarerhöhungen im vergangenen Jahr würden nicht
berücksichtigt. Dadurch sinkt laut Hansen die tatsächliche Steigerung
um eine Milliarde Euro. Weitere 900 Millionen Euro flössen in den
Osten.
Auch der Virchowbund, der Verband der niedergelassenen Ärzte, ist
über die Auswirkungen der Honorarreform empört. "Das ist ein Desaster
mit existenzvernichtenden Ergebnissen", sagte der Vorsitzende Klaus
Bittmann der NRZ. Eigentlich sei die Reform "gut gedacht" gewesen.
Herausgekommen sei aber "Murks", so Bittermann. (NRZ)

Originaltext: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58972
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Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042607


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