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Lausitzer Rundschau: Köhler plädiert für Steuersenkungen / Offene Fragen

Geschrieben am 28-12-2008

Cottbus (ots) - Es müssten, sagte Bundespräsident Horst Köhler zur
aktuellen Lage, jetzt vor allem jene motiviert werden, die sich an
die Gesetze hielten und Steuern zahlten. Der Konsum müsse gestärkt
werden, die Infrastruktur sei hingegen schon ganz gut. Das klingt
griffig und ist eine Watschen für Merkel, Steinmeier und Co. Denn die
Regierung will auch mit ihrem zweiten Konjunkturprogramm vor allem
Investitionen in die Infrastruktur fördern und lehnt Steuersenkungen
ab.
Mit Köhlers Äußerung nimmt der Druck weiter zu, auch direkt etwas
für die Bürger zu machen. Ohnehin hat sich mit Horst Seehofers CSU
der dritte Koalitionspartner bereits auf Steuersenkungen festgelegt.
Freilich werden zwei Fragen bei dieser Debatte geflissentlich
übersehen: Erstens, wer eigentlich entlastet werden soll. Köhler
zielt offenbar auf die gut verdienenden Facharbeiter und
Angestellten, die wegen der kalten Progression immer stärker belastet
werden. Die CSU will darüber hinaus Familien steuerlich besser
stellen. Beides nötig. Aber jene Hälfte der Bevölkerung, die
überhaupt keine Steuern zahlt, wird hierbei völlig negiert. Sie hätte
nur etwas von sinkenden Sozialabgaben und höheren staatlichen
Leistungen. Täte man auch das, was ebenso nötig und sinnvoll ist,
rückt - spätestens dann - die zweite Frage ins Visier: Wer soll das
alles bezahlen? Unsere Kinder, indem sie die Schulden später abtragen
müssen? Oder vielleicht doch jene, die sehr hohe Einkommen und
Vermögen haben? Um beide Fragen reden Köhler wie CSU bisher locker
herum.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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