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Rheinische Post: Billiger Zorn über Josef Ackermann

Geschrieben am 26-12-2008

Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels

In die leider nicht wirklich stille Zeit zwischen Weihnachten und
der Jahreswende prasseln anklägerisch und lautstark formulierte Sätze
wichtiger Kirchenmänner und -frauen gegen die Selbstsucht des
Menschen, sei es in Bankpalästen oder in einfachen Behausungen. Die
Gescholtenen lassen sich davon, wie man so so sagt, seit
Menschengedenken kaum beeindrucken. Schwingt nicht auch in den
konfessionell ausbalanciert, fast wie abgesprochen wirkenden Mahn-
und Weckrufen gegen die Gier unbewusst Selbstanklägerisches mit?
Schließlich könnte man doch behaupten, dass 20 Jahrhunderte
christlicher Verkündigung den Alten Adam im Kern nicht gebessert
haben. Die Selbstsucht ist eine anthropologische Konstante, zugleich
Konstruktionsfehler und Schwungrad. "Am Golde hängt, zum Golde drängt
doch alles, ach, wir Armen" (Goethe).
Mittlerweile stößt es zudem unangenehm auf, wie der Chef der größten
deutschen Bank, Josef Ackermann, nicht nur von politischen Krakelern,
sondern auch von Bischöfen auf ziemlich unchristlich-unbarmherzige
Art und Weise zu einem Großschuldigen stilisiert wird. Das ist
billig, unfair und falsch obendrein. Unter den kapitalfixierten
Managern mag der privat übrigens sozial fürsorgliche Schweizer einer
der Großen sein; ein grobfahrlässiger Finanzakrobat war und ist
Ackermann gerade nicht.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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