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LVZ: Leipziger volkszeitung zur Automesse in Zeiten der Krise

Geschrieben am 10-12-2008

Leipzig (ots) - Von Lothar FesserAutomesse in Zeiten der Krise
Brot und Spiele waren gestern, jetzt ist Schmalhans Küchenmeister.
Dass es für die Automobilindustrie seit geraumer Zeit nicht mehr so
rosig aussieht wie binnen Jahresfrist, weiß mittlerweile wohl auch
der letzte Ignorant. Dass jetzt aber auch die jährlich mit viel Pomp
aufgesattelten Zugpferde der Branche dran glauben müssen, ist
einigermaßen neu. Es zeigt, wie schlimm es wirklich um die Autobauer
stehen muss.
So hat sich mit Honda bereits der erste große Hersteller aus
Kostengründen aus dem Formel-1-Zirkus verabschiedet. So soll aufgrund
der Wirtschaftkrise der renommierte Automobilpreis Goldenes Lenkrad
im kommenden Jahr nicht mehr im Rahmen einer teuren Gala verliehen
werden. Und last but not least wird der Rotstift jetzt auch bei den
einst mit viel Glamour inszenierten Leistungsschauen der Autobauer,
den Messen, angesetzt. Eigentlich müsste man in Krisenzeiten erst
recht Flagge zeigen. Modellfeuerwerke zünden und Autoschauen als eine
Art Treibhaus des Optimismus ansehen. Aber die schmaler gewordenen
PR-Säckel lassen es offenbar nicht zu. Schon gar nicht auf einer zwar
feinen, aber eben auch kleinen Messe wie der Leipziger AMI. Absagen
von Marken mit geringem Marktanteil in Deutschland sind die ersten
Zeichen.
Auch auf der Los Angeles Autoshow, die sich gerade daran machte, den
heruntergekommenen Messeplatz Detroit mit sonnig-kalifornischem
Charme auszustechen, war es im November bereits recht still und
nüchtern geworden. Viele fragen sich, wie im Januar die traditionelle
große Hausmesse der US-Hersteller in Detroit nach den Absagen von
Nissan, Mitsubishi, Land Rover, Rolls-Royce und Suzuki noch
automobile Zeichen setzen will. Dass in diesem Umfeld die AMI die
Klippen eines zuletzt katastrophalen Autojahres nicht ohne Blessuren
umschiffen wird, sollte auf der Hand liegen. Zumal die Prognosen für
2009 kaum Besserung verheißen.
Um der hiesigen Branchenkonjunktur überhaupt noch Impulse zu geben,
ist die Politik gefordert. Die bisherigen staatlichen Maßnahmen mit
KFZ-Steuerbefreiungen von maximal zwei Jahren reichen nicht. Eine
Abwrackprämie und rasche KFZ-Steuerreform auf CO2-Basis sollten den
Tausch wenig umweltfreundlicher Wagen auf Fahrzeuge mit geringeren
Emissionen sofort ankurbeln. Messen können zwar keine Märkte machen,
wohl aber diese und jene Kaufentscheidungen in der Folge beflügeln.
Dies allerdings nur, wenn potenzielle Kunden auch wissen, wo es
langgeht.
@l.fesser@lvz.de

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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