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Umweltverbände fordern starkes Klima - und Energiepaket - Merkel darf sich von Industrie nicht einwickeln lassen

Geschrieben am 10-12-2008

Berlin (ots) - Mit einer Aktion vor dem Kanzleramt forderte heute
ein Bündnis von Umweltverbänden Bundeskanzlerin Angela Merkel auf,
sich beim europäischen Klimaschutz nicht von der Industrie
"einwickeln" zu lassen und beim EU-Gipfel einen wirkungsvollen
Klimaschutz durchzusetzen. Eine überdimensionale Merkel-Figur im
'Superwoman'-Kostüm hielt eine große Erdkugel empor und entwand sich
der Seile, mit denen Konzernlobbyisten an ihr zerrten. Die Aktion
wurde vom Online-Netzwerk Campact, dem WWF, dem Forum Umwelt und
Entwicklung sowie der Klima-Allianz als Bündnis von über 100
zivilgesellschaftlichen Verbänden organisiert.

"Bundeskanzlerin Merkel muss jetzt als "Superfrau" in der EU für
die Rettung des Weltklimas kämpfen, anstatt sich vor den Karren der
großen Konzerne spannen zu lassen. Klimaschutz kostet auch in Zeiten
der Wirtschaftskrise keine Arbeitsplätze, im Gegenteil es werden
Arbeitsplätze geschaffen. Anreize für klimafreundliche Investitionen
sind der beste Weg aus der Konjunkturkrise", so Stefanie Hundsdorfer
von Campact.

"Es ist zwingend, dass sich Europa auf eine Reduktion der
klimaschädlichen Treibhausgase um 30 Prozent gegenüber 1990
verständigt. Bundeskanzlerin Merkel ist gefordert, das Herzstück des
europäischen Klimaschutzes, den Emissionshandel zu verteidigen, statt
ihn zu zerlegen", fordert Regine Günther, Leiterin des Klima- und
Energiebereichs der Umweltstiftung WWF. "Merkel will der Industrie
gigantische Schlupflöcher schaffen - und wird so den Emissionshandel
demontieren. Dabei droht den Unternehmen durch die
Zertifikate-Versteigerung in den allermeisten Fällen kein Verlust
internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Nur wer nachweisen kann, dass
ihm Wettbewerbsnachteile drohen, kann von der
Zertifikateversteigerung ausgenommen werden, den Stromsektor betrifft
dies definitiv nicht", so Günther.

"Angela Merkel knickt in den letzten Tagen immer mehr vor den
Konzernen ein: Sie überlegt bereits öffentlich, auch neuen
Kohlekraftwerken weiterhin kostenlos Emissionszertifikate
zuzuteilen", so Hundsdorfer. "Damit würde der Bau von über 30
geplanten neuen Kohlekraftwerken in Deutschland subventioniert - eine
klimapolitische Katastrophe."

"Vollzieht Merkel jetzt keine 180-Grad-Wende und sorgt für ein
wirkungsvolles Klimapaket in Europa, dann hat dies verheerende
Auswirkungen auf die zeitgleich stattfindenden, internationalen
Klimaverhandlungen im polnischen Poznan", so Jürgen Maier vom Forum
Umwelt und Entwicklung. Gerade Schwellenländer wie China, Indien und
Brasilien seien dort nur zu Zugeständnissen bereit, wenn wir Europäer
vorangingen. "Bleibt Europa im Rückwärtsgang, droht dem
internationalen Klimaschutz Stagnation", erläutert Maier.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
WWF Deutschland, Jörn Ehlers, Tel.: 030-30874212. E-Mail:
ehlers@wwf.de;
Campact, Stefanie Hundsdorfer, Tel.: 04231- 957452.


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