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Allg. Zeitung Mainz: Angemessen (Kommentar zu Terror)

Geschrieben am 09-12-2008

Mainz (ots) - Mit dem Prozess gegen den "Kofferbomber von Köln"
hat das Oberlandesgericht Düsseldorf Maßstäbe gesetzt. Wichtige
Schlüsselbegriffe kennzeichnen die Urteilsbegründung: Es ging um -
versuchte - heimtückische Tötung mit gemeingefährlichen Mitteln,
nämlich mit einer Bombe. Auch die Motive des Täters liegen klar
zutage: Hass und Feindseligkeit. Diese Begrifflichkeit ist wichtig,
denn sie ist ein Bollwerk gegen die irrwitzige Argumentation selbst
ernannter Gotteskrieger, ihre Taten dienten einem "höheren" Zweck. In
Erinnerung kommt dabei, dass auch die Terroristen der RAF vor 30
Jahren Sonderrechte und einen Sonderstatus für sich beanspruchten;
sie sahen sich als politische "Soldaten". Selbstverständlich folgte
die Justiz dem seinerzeit nicht; die Biografien der Täter offenbaren
allerdings, dass zumindest einzelne von ihnen - etwa Peter Jürgen
Boock - später fast eine Art Prominenten-Status genossen. Bedeutet:
Bei jeder Art von Terrorismus - wie auch bei anderen Straftaten -
muss verhindert werden, dass Opfer durch Bevorzugung oder gar
Hofierung der Täter ein zweites Mal verletzt werden. Das Düsseldorfer
Urteil legt noch einmal sehr eindringlich dar, dass die Republik 2006
nur um Haaresbreite an einer Katastrophe vorbeischrammte. Dies muss
Motivation sein, sowohl für die Sicherheitsbehörden, aber auch für
jeden Einzelnen, weiterhin ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit zu
investieren. Mindestens genau so wichtig aber ist es, dem Extremismus
durch ein vernünftiges Miteinander den Nährboden zu entziehen. Das
bedeutet auch: Moscheen sind in deutschen Städten willkommen, wenn
sie der gewachsenen soziologischen und religiösen Struktur des
Umfelds nicht diametral entgegen stehen. Für Koranschulen dagegen,
die undurchsichtig sind oder gar offen Feindseligkeit predigen, ist
kein Platz, ebensowenig für ihre geistigen Väter.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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