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LVZ: MP Böhmer warnt bei DDR-Aufarbeitung vor Hochmut westlicher Geburt / Wie Tillich konnten viele nur in Nischen einigermaßen aufrecht überleben

Geschrieben am 24-11-2008

Leipzig (ots) - Sachsen-Anhalts CDU-Ministerpräsident Wolfgang
Böhmer hat "vor der Hochmut der westlichen Geburt" bei der
Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit im Zusammenhang mit den jüngsten
Berichten über seinen sächsischen Amtskollegen Stanislaw Tillich
(ebenfalls CDU) gewarnt. In einem Interview mit der "Leipziger
Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) meinte Böhmer: "Mittlerweile habe
ich den Eindruck, dass es nach der Gnade der späten Geburt auch den
Hochmut der westlichen Geburt gibt. Das wird die Aufarbeitung der
Vergangenheit in DDR-Biografien nicht gerade erleichtern."

"Nischenkarrieren" vieler heutiger Spitzenpolitiker, die zu
DDR-Zeiten in Blockparteien waren, seien "weder ein Grund, stolz zu
sein noch ein Grund, sich schamhaft wegzuducken", meinte Böhmer. "Das
war ein Teil der Wirklichkeit. Und viele, auch ich, konnten in der
DDR nur einigermaßen aufrecht überleben, wenn sie eine Nische für
sich gefunden hatten. Viele waren in der CDU, um nicht in die SED
genötigt zu werden."

Das, was mit Herrn Tillich jetzt in Verbindung gebracht werde, sei
seiner Ansicht nach "kein Grund, es zu verschweigen". Und es sei
"auch kein Grund, es bei jeder Gelegenheit vor sich herzutragen",
meinte Böhmer. "Das war offenbar eine selbstverständliche
Qualifizierungsmaßnahme, die man in bestimmten Funktionen durchmachen
musste. Und auch Herr Tillich hat bewiesen, dass ihm das nicht
geschadet hat."

Zum generellen Umgang von heutigen CDU-Politikern mit ihrer
vergangenen Mitgliedschaft in der DDR-CDU sagte Böhmer, "so bin ich
dafür, dass das die Betroffenen untereinander sachlich aufarbeiten
sollten, um keinen Anlass zu unnötigem politischen Voyeurismus in der
Öffentlichkeit zu geben".

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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