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BUND zu Weltklimagipfel in Poznan: Industrienationen müssen mehr für den Klimaschutz tun. BUND-Delegiertenversammlung fordert, den Klimaschutz nicht Gewinninteressen zu opfern

Geschrieben am 23-11-2008

Bad Hersfeld/Berlin (ots) - Eine Woche vor der Weltklimakonferenz
in Poznan hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
auf seiner Bundesdelegiertenversammlung im hessischen Bad Hersfeld
die Vertragsstaaten des Kyoto-Protokolls aufgerufen, ein tragfähiges
Anschlussabkommen für die Zeit nach 2012 vorzubereiten. Die
Industriestaaten müssten sich verpflichten, ihre Klimagase bis 2020
um 40 Prozent zu verringern. Dies unabhängig davon, ob es in Poznan
bereits verbindliche Zusagen der Schwellenländer gebe, ihre
CO2-Emissionen ebenfalls entscheidend zu senken. Ende 2009 müsse in
Kopenhagen ein unterschriftsreifes Abkommen vorliegen.

Scharfe Kritik übte der BUND an Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Umweltminister Sigmar Gabriel. Beide würden zwar international gern
als Klimaschützer auftreten, Merkel lege "in Deutschland aber schon
mal öffentlichkeitswirksam den Grundstein für ein klimaschädliches
Kohlekraftwerk und Gabriel hat wenig gegen eine Verwässerung der
Klimaschutzvorgaben für die Autoindustrie einzuwenden", heißt es in
einer Resolution der rund 130 Delegierten. Kritisiert wird auch die
deutsche Position bei den Brüsseler Klimaschutz-Verhandlungen. Merkel
votiere dort für eine großzügige Vergabe von CO2-Zertifikaten an die
Industrie. Wirksamer wäre jedoch eine 100-prozentige Versteigerung
der Zertifikate.

Die Delegierten beschlossen außerdem, sich aktiv im "Superwahljahr
2009" einzumischen. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Wir werden auf
eine sichere und klimaverträgliche Energieversorgung drängen, ohne
gefährliche Atomkraftwerke und ohne klimaschädliche neue
Kohlekraftwerke. Zukunftsfähig ist nur eine dezentrale und auf
erneuerbaren Energien basierende Energieversorgung."

Der Verband forderte zudem einen Energieeffizienzfonds von
jährlich 500 Millionen Euro, der vor allem einkommensschwachen
Haushalten beim Energiesparen helfen soll. Agrarsubventionen sollen
stärker für Umweltschutzmaßnahmen eingesetzt und ein Tempolimit von
120 Km/h auf Autobahnen eingeführt werden. Mit einem "Masterplan
Biodiversität" will die Umweltorganisation dem Artensterben begegnen,
die Einführung einer Kerosinsteuer und die Einbeziehung des
Flugverkehrs in den Emissionshandel soll Deutschland seinen
Klimazielen näher bringen.

Der BUND ist mit 16 Landesverbänden und über 400000 Mitgliedern
und Förderern einer der größten deutschen Umweltverbände.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Dr. Norbert Franck,
Leiter der BUND-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Tel. 030-27586-489/-425, in Bad Hersfeld Mobil: 0178-4591528 bzw.
Katrin Riegger, in Bad Hersfeld Mobil: 0157-71335796,
Email: presse@bund.net,
www.bund.net


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