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Westfalenpost: Verdächtiges Lob

Geschrieben am 21-11-2008

Hagen (ots) - Köhler rüffelt Rendite-Gier der Banken
Von Lorenz Redicker
Horst Köhler hat eine bemerkenswerte Rede gehalten. Eine, die vor
wenigen Monaten von den Angesprochenen noch als hoffnungslos
altmodisch abgetan worden wäre, die aber jetzt, in einer anderen
Zeit, von denselben Personen als zukunftsweisend gelobt wird. Die
Großbanken - die Kleinen waren meist redlich - sollen wieder
Treuhänder der Sparer sein, dem Mittelstand Kredite geben. Das also,
was sie früher gemacht haben, was nur kleinen Gewinn brachte, weshalb
sie lieber hochprofitable, hochriskante Derivate und Derivate von
Derivaten erfanden, die kein Mensch verstand und die mit den Menschen
und dem Leben auch gar nichts zu tun hatten.
Die getadelten Bankiers haben den Präsidenten gelobt und reuig
Fehler eingeräumt. Doch das Lob ist verdächtig; zu schnell folgt die
Warnung vor der Überregulierung. Das klingt nach einem Abhängigen auf
Entzug, der von der Droge Rendite nicht lassen kann. Und das
Geständnis eigener Fehler soll vielleicht nur vor dem Ruf nach
persönlichen Konsequenzen ablenken.
Im Übrigen ist noch gar nichts reguliert, gibt es nur vage, teils
widerstreitende Pläne. Köhler hat sich klar positioniert: Nichts
sollte bleiben, wie es war. Dass er früh vor dem "Monster
Finanzmarkt" gewarnt hat, macht den Präsidenten glaubwürdiger als
Politiker, die sich auch jetzt noch von den früheren Rendite-Junkies
beraten lassen.

Originaltext: Westfalenpost
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