(Registrieren)

Bioland zum Gesundheitscheck der Agrarreform: Chance auf zukunftsfähige Agrarreform vertan / Kuhhandel zulasten von Milchbauern und Umwelt

Geschrieben am 20-11-2008

Mainz (ots) - Der Bioland-Verband ist enttäuscht über den
Beschluss des EU-Agrarrates zum Gesundheitscheck der EU-Agrarpolitik.
"Die Chance einer wirksamen Umverteilung von Agrarmittel für mehr
Umwelt-, Klima- und Artenschutz und damit mehr gesellschaftlicher
Akzeptanz der EU-Agrarausgaben ist vertan. Wir sind schockiert, wie
wenig Substanz von den ursprünglichen Vorschlägen der EU-Kommission
geblieben ist", zieht Thomas Dosch, Präsident von Bioland, ein erstes
Fazit. Deutschland habe in dem monatelangen Verhandlungspoker mit
seiner Blockadepolitik maßgeblich zu diesem Verhandlungsergebnis
beigetragen.

Bioland kritisiert die beschlossene Erhöhung der Milchquote, die
zu einer Ausweitung der Milchmenge führen wird. Dies sei weder unter
markt-, umwelt- und arbeitsmarktpolitischen Gesichtspunkten zu
rechtfertigen und gefährde die Existenz von 100.000 Milchbauern.

Unter fachlicher Sicht ist nicht nachvollziehbar, was aus der
Analyse der Europäischen Kommission zur Agrarreform und dem Vorschlag
einer substanziellen Umschichtung von Agrarzahlungen in die Förderung
der ländlichen Entwicklung nun in Brüssel vereinbart worden ist. Auch
angesichts der seit 2007 wirksamen Kürzungen der EU-Fördermittel für
den ländlichen Raum (2. Säule der Agrarpolitik) war eine
Mittelumschichtung aus den allgemeinen flächengebundenen Prämien
(Direktzahlungen, 1. Säule) überfällig.

Angesichts niedriger Lebensmittelpreise müssen die EU-Agrargelder
für die Landwirtschaft erhalten bleiben, wenn diese weiterhin ihre
Funktion im ländlichen Raum erfüllen sollen. Dazu muss die
EU-Agrarpolitik weg von der Gießkanne hin zur Honorierung
gesellschaftlicher Leistungen. Der vom Deutschen Bauernverband
erweckte Eindruck, bei der Modulation handele es sich um Kürzungen
von Agrarzahlungen ist falsch. Vielmehr stehen diese Mittel weiterhin
für den ländlichen Raum und für die Honorierungen konkreter
Leistungen zur Verfügung.

Originaltext: Bioland e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58356
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58356.rss2

Pressekontakt:
Bioland e.V.
Kaiserstr. 18
55116 Mainz

Präsident, Thomas Dosch,
Tel: 06131/2397914, E-Mail: praesidium@bioland.de

Pressestelle, Gerald Wehde,
Tel: 06131/2397920, E-Mail: presse@bioland.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

171806

weitere Artikel:
  • Die verpfuschte Agrarreform / WWF: EU-Agrarminister verfehlen mit ihren Beschlüssen Klimaschutz- und Umweltziele Brüssel/ Berlin (ots) - Der WWF ist enttäuscht über die Beschlüsse der 27 EU-Agrarminister zur Umverteilung der Agrarsubventi-onen. "Die Minister haben viel zu kurz gedacht", so WWF-Agrarexperte Matthias Meißner. "Mit so einer Politik erreicht Europa seine Ziele im Klimaschutz und Wassermanagement, in der Bioenergie und beim Schutz der Artenvielfalt nie." Die Minister hatten sich in der Nacht in Brüssel darauf geeinigt, nur zehn Prozent der bisherigen Direktzahlungen für Landwirte, die kaum an Umweltauflagen gekoppelt sind, bis 2012 in mehr...

  • NABU: Brüsseler Agrarbeschlüsse nicht mehr als Placeboeffekt Berlin/Brüssel (ots) - Der NABU hat die Beschlüsse der EU-Landwirtschaftsminister zum "Gesundheitscheck" der Agrarpolitik als völlig unzureichend kritisiert. "Die Minister haben zwar einen zaghaften Schritt nach vorne, aber zugleich auch zwei Schritte zurück gemacht", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Mit der weiteren Umschichtung von fünf Prozent der Agrarmittel in die ländliche Entwicklung sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung getan worden. Durch die Abschaffung der Flächenstilllegung und die Erhöhung der Milchquote mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe setzt sich vor Bundesverwaltungsgericht gegen Verbraucherschutzministerium durch Berlin (ots) - Bundesrichter stärken Recht der Verbraucher auf Umweltinformationen -Behörden müssen Gerichten Verwaltungsakten ungeschwärzt überlassen - BMELV stufte Belastung von kartonverpackten Fruchtsäften mit Druckchemikalie ITX als Betriebsgeheimnis ein - DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert verbraucherfreundlichere Auslegung des Umweltinformationsrechts - Aktuell DUH-Klage wegen Betrugsfiltern gegen Minister Tiefensee anhängig Berlin, 20. November 2008: Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr...

  • Zöller/Bleser: Gesamtpaket stellt deutsche Interessen sicher Berlin (ots) - Zum Ergebnis der Verhandlungen der EU-Agrarminister zur Überprüfung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erklären der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Zöller MdB, und der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB: Der Beschluss der EU-Agrarminister ist ein typischer Kompromiss zwischen den Vorstellungen der EU-Kommission und den Vorschlägen aus Deutschland in einer EU der 27 Mitgliedstaaten und mehr...

  • Steinbach: Urteile gegen Menschenrechtsverteidiger in Birma sind inakzeptabel Berlin (ots) - Anlässlich der Verurteilung des Mönchs U Gambira und weiterer zahlreicher Regimekritiker durch die Militärjunta Birmas erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB: In Birma setzt die Militärjunta ihren repressiven Kurs gegen Regimekritiker fort. Ein Sondergericht in Rangun verurteilte den Anführer der friedlichen Proteste, den Mönch U Gambira, zu zwölf Jahren Haft. Weitere Anklagen gegen ihn sind in Vorbereitung. Bereits in den vergangenen Tagen wurden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht