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Verbraucher wollen umweltfreundliche Agrarpolitik / Greenpeace: Geplante Agrarbeschlüsse verschärfen Klimaproblem

Geschrieben am 19-11-2008

Hamburg/Brüssel (ots) - Nach einer aktuellen Umfrage von
Greenpeace spricht sich eine große Mehrheit der Bundesbürger für eine
klimafreundliche europäische Landwirtschaftspolitik aus. Dazu zählt
die Kürzung der Agrarsubventionen zugunsten von mehr Klima- und
Umweltschutz (60,6 Prozent der Befragten). Außerdem soll die
Milcherzeugung auf den Bedarf im Binnenmarkt begrenzt bleiben (75,5
Prozent). Die aktuell in Brüssel zu einem "Gesundheitscheck" der
Agrarpolitik tagenden Landwirtschaftsminister planen hingegen eine
Erhöhung der Milchquoten um fünf Prozent. Nach Schätzungen von
Greenpeace müssten dafür allein in Deutschland 200.000 Kühe mehr
gehalten werden. Die Treibhausgasemissionen der Tiere würden rund
einer Million Tonnen CO2 entsprechen. Ebenso viele Klimagase stoßen
eine halbe Million Autos aus.

"Von einem Gesundheitscheck kann hier keine Rede sein", sagt
Martin Hofstetter, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. "Die
europäische Landwirtschaft leidet nicht unter Schnupfen, sie hängt am
Subventionstropf auf der Intensivstation. Mit ihren Beschlüssen
verschärfen die europäischen Agrarminister Umwelt- und Klimaprobleme
und treiben gleichzeitig bäuerliche Betriebe in den Ruin. Fünf
Prozent mehr Milch bedeuten steigende Treibhausgase, sinkende
Erzeugerpreise und teure Überschüsse."

Im Auftrag von Greenpeace hat die Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK) im November 2008 eine repräsentative Umfrage unter 1.000
Bundesbürgern durchgeführt. Drei Viertel der Befragten stimmten
einer Begrenzung der Milchproduktion zu, auch wenn dies zu höheren
Preisen führen würde. Für den subventionierten Export von
überschüssigen Molkereiprodukten setzten sich dagegen nur ein Drittel
der Befragten ein.

"Den Verbrauchern liegt eine gerechte Bezahlung der Milchbauern
mehr am Herzen als die Exportinteressen der Molkereiindustrie", sagt
Hofstetter. "Trotzdem ruft der Milchindustrieverband nach neuen
Exportsubventionen. Da es aber weder innerhalb noch außerhalb der EU
eine zusätzliche Nachfrage nach Milchprodukten gibt, füllen sich die
Lager schon wieder mit Milchpulver und Butter."

Greenpeace fordert die Agrarminister auf, die Milcherzeugung auf
den tatsächlichen Bedarf zu begrenzen und einen größeren Anteil der
Fördermittel für Klimaschutzmaßnahmen zu verwenden. Durch eine
Klimasteuer auf Stickstoffdünger, ein Verbot von Grünlandumbruch,
eine Wiedervernässung von Moorböden und der Reduzierung der Fleisch-
und Milcherzeugung könnte zudem rund die Hälfte der
Klimagas-Emissionen aus der Landwirtschaft eingespart werden.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel.
0171-8706 645 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-8706
647. Die GfK-Umfrage finden Sie im Internet: www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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